Enttäuschende Stadtrundfahrt von Nico Hülkenberg: Der Deutsche geriet bereits in der Startphase mit Fernando Alonso aneinander und fiel bis ans Ende des Feldes zurück. Auch die folgende Aufholjagd brachte nicht das am Donnerstag scherzhaft gewünschte Podium: Hülkenberg belegte die elfte Position und blieb damit sogar punktelos.

"Mein Rennen war von Beginn an sehr schwierig", bilanzierte der Force-India-Pilot. "Fernando [Alonso] hat mich in der ersten Runde mehr oder weniger in die Mauer gedrückt. Ich wusste, dass er da war, also ließ ich ein bisschen mehr Platz, eigentlich war er auch schon an mir vorbei. Aber beim Bremsen muss er das Heck verloren haben, sodass er mir in die Seite krachte und mich in die Mauer schob."

"In meinen Augen war das ein Rennunfall, er hat das nicht absichtlich gemacht", nahm Hülkenberg seinen Kontrahenten, der dennoch eine Fünf-Sekunden-Strafe erhielt, in Schutz. "That's racing. Der einzige Schaden war ein kaputter Frontflügel, aber der zusätzliche Boxenstopp und der Wechsel haben mich viel Zeit gekostet", berichtete Hülkenberg, der von da an eine furiose Aufholjagd starten musste. "Mein Rennen war zu diesem Zeitpunkt schon beeinträchtigt. Es ist nicht einfach, von soweit hinten nach vorne zu fahren, weil man die Führenden immer wieder vorbeilassen muss."

Kollision kostet WM-Punkte

Erst in der Schlussphase des Rennens, als das Safety Car das Feld wieder etwas näher zusammen brachte, schöpfte er wieder Hoffnung auf Punkte. "Ich war Elfter und Sainz war auf alten Reifen, aber der Toro Rosso ist einfach eine Bombe", nahm Hülkenberg das Duell mit dem Spanier mit Humor. "Selbst mit so alten Reifen ging der immer noch ab wie Schmitz' Katze. An dem wäre ich niemals vorbeigekommen, da hätten wir noch drei Jahre weiterfahren können."

Dennoch konnte Hülkenberg dem Rennen auch etwas Gutes abgewinnen. "In Bezug auf das Tempo war ich heute sehr gut, vor allem wenn ich in sauberer Luft unterwegs war, aber die Überrundungen haben viel Zeit gekostet", freute sich der Deutsche ein wenig. "Die weichen Reifen helfen uns, die bekommen wir gut auf Temperatur. Speziell mit den harten Reifen kommen wir nicht klar, weil wir nicht genug Abtrieb haben."

"Es ist eine Schande, denn ohne den Vorfall am Start wäre ich heute womöglich in die Punkte gefahren." Nun richtet sich der Blick nach Kanada. "Ich bin aufgrund unserer heutigen Pace sehr zuversichtlich, hoffentlich können wir das in Kanada maximieren und ein paar Punkte erzielen."