In Melbourne, auf dem so genannten grünen Tisch, fliegen die so genannten Fetzen, weil Local Hero Paul Stoddart mit Vorjahrsautos antreten möchte und mittlerweile zwei Teams dagegen sind. Zu den zudem noch offenen Gummi-Paragraphen und Grauzonen im neuen Regelwerk soll hier kein Wort verschwendet werden. Für alle jene, denen die knochenharte F1-Politik zu trocken ist, hat ein amerikanischer Motorsport-Journalist das passende Werk zum Runterspülen verfasst. Aber Vorsicht - es handelt sich um eine doch recht schwarzhumorige Angelegenheit. Michael Jackson-Fans und Menschen unter 18 mit Hang zur Schönheitschirurgie sollten lieber nicht weiter lesen…

Burd Phillips von Motorsport verfolgt die Formel 1 bereits drei Jahrzehnte lang und hat nun eine Abhandlung über die Entwicklung des Formel 1-Designs in diesem Zeitraum verfasst. Es geht ihm dabei um das äußere Erscheinungsbild der Boliden - diese haben bekanntlich auch ein Gesicht. Und wie in jedem Gesicht spielt bei dessen Erscheinungsbild die Nase eine nicht unwesentliche Rolle. Womit wir bei Michael Jackson gelandet sind - denn auch seine Nase hat, wie jene der F1-Boliden, in den letzten Dekaden eine rasante Entwicklung durchgemacht.

In seiner wissenschaftlichen Arbeit versucht der Autor, Parallelen in der Entwicklung der F1-Nasen und der Nase des selbst ernannten "King Of Pop" aufzuzeigen. Am Beginn seiner Beobachtungsphase, also ungefähr zur Zeit der Turbo-Ära, hätten die Nasen der F1-Boliden noch "recht normal ausgesehen" - und das trifft auch auf das Geruchsorgan von Michael Jackson zu. Wobei hinzugefügt werden muss, dass bei den Phillips'schen Vergleichsstudien weniger die Farbe als vielmehr die Form der Nasen eine Rolle spielt.

In den Neunzigerjahren dann hätten die Nasen der F1-Boliden begonnen, sich auf dramatische Art und Weise zu verändern, ihr Anblick wäre aus bestimmten Blickrichtungen sogar beängstigend gewesen, so der Autor. Die oberen Teile des Nasen-Bodyworks seien immer schmäler geworden, während die Nasenspitzen immer spitzer wurden sowie die Lufteinlässe in diesem Bereich drastisch kleiner wurden. Wenn man nun diese Beobachtungen mit der Entwicklung der Nase von "Jacko" in Verbindung setzt, erkennt man nahezu erschreckende Parallelen. Der Vergleich ist demnach zulässig.

In der Gegenwart angelangt, beklagt sich der Autor bitter über die Optik der Autos der Generation 2005. Es ist die letzte Parallele zu Michael Jackson - denn laut der vorliegenden Studie hätten sowohl die Nasen der heutigen Formel 1-Boliden als auch das Geruchsorgan des Popsängers eine äußerst unvorteilhafte Entwicklung genommen. Beide seien zu weit nach oben gerutscht. Im Falle der F1-Autos sei die Frontpartie derart hoch gelagert, dass man damit "locker über das Haupt von Bernie Ecclestone fahren könnte, ohne dabei seine Ringo Starr-Frisur zu zerstören", findet Burd Phillips. Im Falle des derzeit vor Gericht stehenden Popstars wiederum soll dessen Nase bereits in einem Maße nach oben gerückt sein, dass dieser "nicht mehr zwischen seinem Nasenhaar und den Augenbrauen unterscheiden" könne.

Wie die Geschichte weiter geht, ob es weitere Parallelen zwischen den F1-Raketen und dem Superstar geben wird (für 2008 wurde ja bereits der flügellose F1-Bolide angedacht), ist natürlich unklar. Ob man bei Michael Jackson bald eine ähnliche Lösung wie an dem Interimswagen der Scuderia Ferrari, dem F2004M, sehen wird, ist ebenfalls nicht abzusehen. Der gute Mann hat derzeit wahrscheinlich auch andere Sorgen, womit wir wieder beim Ernst des Lebens gelandet wären.