Die Formel 1 in finanzieller Schieflage, kleine Teams am Abgrund - das ist nichts Neues in der Königsklasse des Motorsports. Und rief kürzlich Max Mosley auf den Plan, der auch nach seiner aktiven Zeit für die Einführung der Kostengrenze plädierte, um dem Verfall Einhalt zu gebieten. Ein Plan, der bei den Großen auf wenig Gegenliebe stieß, wie nun am Rande des Bahrain Grand Prix einmal mehr klar wurde.

Mosleys Vorschlag, die bestehenden Verträge kollektiv zu kippen und eine Regelung zu finden, die allen Teams finanzielle Chancengleichheit gewährte, kommentierte Toto Wolff wie folgt. "Das ist ein unrealistisches Szenario", meinte der Mercedes-Motorsportchef. "Wir haben den Vertrag. Darüber kann man glücklich sein oder auch nicht, aber er ist da. Wenn man es besser machen will, dann nächstes Mal."

Max und Bernie 1972: Damals waren es noch andere Zeiten..., Foto: Phipps/Sutton
Max und Bernie 1972: Damals waren es noch andere Zeiten..., Foto: Phipps/Sutton

Eine lustige Meisterschaft...

Zustimmung gab es seitens Ferrari in Form von Maurizio Arrivabene. Die Roten profitieren von Ecclestones aktuellem Vertragswerk, erhalten allein wegen der langjährigen Zugehörigkeit zur Formel 1 mehrere Millionen pro Saison. "Wenn Max die Idee hat, den Vertrag aufzulösen, dann möchte ich ihm sagen: Was wirst du tun ohne Teams wie Mercedes oder Ferrari? Dann kann er eine lustige Meisterschaft organisieren und das Geld verteilen." Deutliche Worte der Ablehnung also.

Der Mosley-Plan hat natürlich auch Befürworter im aktuellen Sport - kleine Teams gibt es schließlich genug, die sich gerade so über Wasser halten. Sauber beispielsweise, die schon im vergangenen Jahr kurzzeitig mit einem Streik drohten, um die Situation zu verbessern. "Als eines der Teams, die - sagen wir mal - nicht als finanziell privilegiert angesehen werden, würde es mich nicht stören, wenn der Vertrag zerrissen werden wird", sagte Monisha Kaltenborn in Bahrain.

In die gleiche Kerbe schlug Manor-Teamchef John Booth. Über die prekäre Lage der Quasi-Pleite-Truppe wurde in den vergangenen Monaten ausführlich berichtet. "Natürlich unterstützen wir jegliche Schritte in diese Richtung", sagte Booth, der gleichzeitig aber auch wusste, dass Verträge nicht einfach so ad acta gelegt werden - schon gar nicht gewisse, wohl behütete Papiere in der Formel 1. Booth weiter: "Ich glaube nicht, dass es jemals so radikal passieren würde. Aber wird würden das auf jeden Fall begrüßen."