Auf dem Moskauer Roten Platz, bei zehn Grad minus, fand heute die Teampräsentation des Jordan-Teams statt. Der neue Eigner, der russische Stahlkonzern Midland, hat bereits im Vorfeld angekündigt, man wolle künftig vermehrt "russische Werte" vermitteln…

Managing Director Colin Kolles erklärte: "Wir wollen, dass unser Formel 1-Team einen russischen Charakter vorweist. Deshalb war es sehr wichtig, dass wir uns gegenüber den Medien und der Wirtschaft entsprechend präsentieren - und zwar hier in Moskau. Wir wollen den Leuten zeigen, wie packend die Formel 1 ist und wir hoffen, dass es für die Besucher ein aufregendes Erlebnis war, in der russischen Hauptstadt ein Formel 1-Auto und dessen Piloten aus nächster Nähe betrachten zu können."

Teamchef Trevor Carlin gab zu Protokoll: "Wir sind sehr erfreut darüber, dass wir unser Auto und unsere Fahrer in Moskau präsentieren konnten. Moskau ist eine prächtige Stadt und wir fühlen uns geehrt, hier die Formel 1 repräsentieren zu dürfen. Wir haben während unseres Besuchs fantastische Leute getroffen und ich hätte mir gewünscht, dass wir länger hätten bleiben können. Wir fliegen nun direkt nach Melbourne, um die letzten Vorbereitungen für den Australien-Grand Prix vorzunehmen - wir können das Rennen gar nicht mehr erwarten!"

Jordan wird in der vor uns liegenden Saison mit den beiden Formel 1-Rookies Narain Karthikeyan und Tiago Monteiro antreten. Monteiro erklärte: "Ich finde es sehr aufregend, hier in Moskau zu sein. Ich bin zum ersten Mal in Russland und ich bin sehr beeindruckt darüber, wie markant dieser Platz ist. Und auch die Geschäftigkeit und die gleichzeitige Gastfreundlichkeit der Menschen haben mir imponiert. Es ist großartig, dass wir unseren Wagen mitbringen konnten, so knapp vor dem ersten Rennen, sodass die russischen Fans die Formel 1 in ihrer Heimat hautnah erleben konnten. Ich freue mich sehr über die Unterstützung der Fans hier vor Ort - das wird uns in Melbourne und auch den Rest der Saison über sicher einen zusätzlichen Kick geben."

Narain Karthikeyan, der erste indische Formel 1-Pilot, erklärte: "Wie meine Heimat Indien ist Russland eine Nation, die künftig sehr gerne einen Grand Prix veranstalten möchte. Es gibt zwischen Indien und Russland sehr viele Gemeinsamkeiten, obwohl das Klima ganz sicher nicht dazu gehört. Das Wichtigste ist, so denke ich, dass immer mehr Menschen sich der Formel 1 zuwenden. Sie stellt eine derart großartige wirtschaftliche Möglichkeit für die Sponsoren dar - und da der Sport das Interesse von immer mehr Ländern erweckt, werden auch die Fans von Tag zu Tag mehr. Ich hoffe, dass uns die russischen Fans als ihr Team aufnehmen und ich hoffe natürlich auch, dass wir sie stolz machen können."

Robert Doornbos als Freitagsfahrer

Der Holländer Robert Doornbos wurde als Fahrer des dritten Jordan vorgestellt, er hat bereits im Vorjahr in China, Japan und Brasilien das dritte Fahrzeug an den Freitagen steuern dürfen. Der Sieger des Formel 3000-Rennens in Spa-Francorchamps 2004 erklärte: "Es war fantastisch, als ich im letzten Jahr drei Grand Prix als Pilot des dritten Jordan fahren konnte, aber diese freien Trainingseinheiten stellen meine einzige Erfahrung mit einem Formel 1-Auto dar. Ich bin jetzt sehr erfreut darüber, dass ich nun die Möglichkeit erhalte, weiter zu testen, zu lernen und an der Weiterentwicklung zu arbeiten - diese Freude gilt für mich selbst und natürlich auch für das Team."

Managing Director Colin Kolles streute dem Niederländer Rosen: "Man muss einfach von seiner Pace beeindruckt sein. Im Vergleich zu vielen Piloten der heutigen Zeit hat Robert sehr spät mit dem Motorsport begonnen und in einer solchen Situation muss man die Leute eben besonders beeindrucken, um sich nach oben zu arbeiten. Das hat Robert Doornbos getan…"

Jordan-Toyota EJ15: Eine sanfte Evolution…

Neben den Piloten wurde natürlich auch das Fahrzeug präsentiert - der Jordan-Toyota EJ15. Die größte Veränderung an diesem Wagen ist sicher der Motor - denn der Cosworth-V10 wurde bekanntlich von einem Toyota-Triebwerk abgelöst. Der immer noch in gelber Lackierung gehaltene Bolide sieht seinem Vorgänger, dem EJ14, ziemlich ähnlich, man kann von einer sehr sanften Evolution sprechen.

Markant und neu sind lediglich die kleinen Flügel, die vor den Sidepods montiert sind. Ansonsten wirkt der EJ15 wie ein auf das neue Regelwerk adaptierter EJ14. Der Jordan-Toyota EJ15 ist der letzte Bolide, der von der alten Jordan-Crew entwickelt wurde. Das nächstjährige Midland-Fahrzeug entsteht in der italienischen Chassis-Schmiede Dallara.