Feuertaufe auf der Rennstrecke: Der GT S und der C 63 S, die neuen Performance-Automobile von Mercedes-AMG, sorgen in der Formel-1-Saison 2015 für maximale Sicherheit. Beim ersten Grand Prix in Melbourne feiert der GT S als Safety Car sein Rennstreckendebüt. Das C 63 S T-Modell übernimmt als Medical Car die schnelle Notfallversorgung. Mercedes-AMG ist seit 1996 durchgängig in der Königsklasse des internationalen Motorsports aktiv.

Um das Formel-1-Feld sicher um den Kurs zu führen, wenn schlechte Witterungsverhältnisse oder Unfälle den Einsatz des Safety Cars nötig machen, ist der neue GT S das perfekte Fahrzeug. Der zweite von Mercedes-AMG in Eigenregie entwickelte Sportwagen bringt optimale Voraussetzungen für den harten Job in der Königsklasse des Motorsports mit. Das Frontmittelmotorkonzept mit Transaxle, der V8-Biturbomotor mit Trockensumpfschmierung, das Doppelkupplungsgetriebe und das hochentwickelte Fahrwerk mit Aluminium-Doppelquerlenkerachsen schaffen die Grundlage für schnelle Runden auf der Rennstrecke.

´Mercedes liefert auch ein neues Medical Car, Foto: Mercedes-Benz
´Mercedes liefert auch ein neues Medical Car, Foto: Mercedes-Benz

Exzellente Fahrdynamik liegt in den konzeptionellen Genen des Mercedes-AMG GT S: Der intelligente Aluminium-Leichtbau garantiert nicht nur ein geringes Fahrzeuggewicht, sondern auch einen tiefen Fahrzeugschwerpunkt und eine vorteilhafte Gewichtsverteilung von 47 zu 53 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse.

Das sagt Bernd Mayländer, seit 2000 Fahrer des Safety Cars, zu seinem neuen Arbeitsgerät: "Fünf Jahre war der Flügeltürer SLS AMG mein Dienstwagen in der Formel 1. Jetzt freue ich mich auf den neuen Mercedes-AMG GT S, den ich bereits während der Entwicklungsphase kennenlernen durfte. Der neue AMG Sportwagen hat mich mit seiner hohen Rennstreckenperformance schon auf den ersten Kilometern begeistert und voll überzeugt." Der ehemalige DTM-Pilot ist auch für die AMG Driving Academy als Instruktor und bei ausgewählten Events als Mercedes-Benz Markenbotschafter aktiv.

Hohe Kurvengeschwindigkeiten, dynamische Zwischenspurts und schnelle Rundenzeiten - das Anforderungsprofil der FIA für das Safety Car ist anspruchsvoll. Schließlich gilt es, die Rennwagen aus der Topklasse des Motorsports in Extremsituationen sicher um den Kurs zu führen. Dabei darf das Safety Car nicht zu langsam fahren, damit die Reifen und Bremsen der Formel-1-Boliden nicht zu stark abkühlen und die Motoren nicht überhitzen.

Antriebsstrang wie bei der Straßenversion des GT S

Der Antriebsstrang des Safety Cars gleicht dem der Straßenversion des AMG GT S. Mit einer Höchstleistung von 510 PS und einem maximalen Drehmoment von 650 Newtonmetern ist der 4,0-Liter-V8-Biturbomotor Garant für hochkarätige Fahrleistungen: Der GT S benötigt 3,8 Sekunden für den Sprint von null auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 310 km/h. Als akustische Geste an die Formel-1-Fans auf den Tribünen und vor den TV-Bildschirmen ist der GT S mit einer modifizierten Performance Abgasanlage ausgerüstet - so klingt der AMG V8-Motorsound noch markanter und emotionaler.

Die Rennstecken-Performance liegt in der DNA des Mercedes-AMG GT S, denn für die Verwandlung zum Safety Car waren nur wenige Modifikationen nötig. Zu 100 Prozent im Serienzustand befindet sich beispielsweise das AMG Speedshift DCT 7-Gang Sportgetriebe. Das Dynamic Plus Paket, mit dem das Safety Car ausgerüstet ist, kann jeder GT S Kunde auf Wunsch zur weiteren Steigerung der Fahrdynamik wählen. Es umfasst dynamische Motor- und Getriebelager, eine spezifische Motorapplikation im Dynamic Select Fahrprogramm 'Race' und im manuellen Getriebemodus 'M'. Zum Paket zählen außerdem eine straffere Feder-/Dämpferabstimmung, ein höherer negativer Sturz an der Vorderachse sowie eine adaptierte Sport-Parameterlenkung.

Das Safety Car ist eng mit der Straßenversion verwandt, Foto: Mercedes
Das Safety Car ist eng mit der Straßenversion verwandt, Foto: Mercedes

Das Safety Car steht auf besonders leichten Schmiederädern im Kreuzspeichen-Design mit vollintegrierter Radschraubenabdeckung: Auf den schwarz matt lackierten Schmiederädern mit glanzgedrehtem Felgenhorn sind Reifen in Seriendimension in 265/35 R 19 auf 9 x 19 (vorne) und 295/30 R 20 auf 11 x 20 (hinten) montiert. Auch diese Rad/Reifenkombination kann der Kunde als Wunschausstattung für den Mercedes-AMG GT und den GT S auswählen.

Auch die Keramik Hochleistungs-Verbundbremsanlage ist als Wunschausstattung für die GT Straßenversion erhältlich. Ihre Vorzüge: geringeres Gewicht, höhere Lebensdauer und noch bessere Standfestigkeit durch die Keramik-Bremsscheiben mit 402 Millimetern Durchmesser vorn und 360 Millimetern hinten.

Aerodynamisch optimierte Carbonhutze auf dem Dach

In optischer Hinsicht unterscheidet sich das Mercedes-AMG GT S Safety Car vom Serienfahrzeug vor allem durch die markanten Logos und den Leuchtbalken auf dem Dach. Er ist auf einer Karbonhutze platziert, die so gestaltet ist, dass sie dem Fahrtwind möglichst wenig Angriffsfläche bietet und gleichzeitig für eine aerodynamisch optimale Anströmung des feststehenden Heckflügels sorgt. Anordnung und Gestaltung von Karbonhutze und Leuchtbalken wurden in umfangreichen Windkanalversuchen festgelegt. Der Heckflügel entspricht exakt dem des Aerodynamik Pakets; es ist Bestandteil der besonders exklusiven 'Edition 1'.

Sämtliche Signalfunktionen im Leuchtbalken übernehmen reaktionsschnelle und sparsame LED. Die Funktionen im Überblick:

  • Orange: Sobald das Safety Car zum Einsatz kommt, werden die orangen LED eingeschaltet. Das orange Blinklicht im Mittelteil und als Dauerlicht an den äußeren Enden des Leuchtbalkens bedeutet absolutes Überholverbot.
  • Grün: Sollte sich der GT S zu Beginn einer Safety Car Phase mitten im Feld einreihen, werden die zwei zentralen LED Platinen an Vorder- und Rückseite des Leuchtbalkens von orange auf grün geschaltet. Grün ist das Signal für alle Fahrer, das Safety Car zu überholen.

Auf dem Leuchtbalken befindet sich eine TV-Kamera, so wie sie auch bei den Formel-1-Boliden zum Einsatz kommt. Eine weitere Kamera befindet sich auf der Ablagefläche hinter den Sitzen.

Das spezielle Nummernschild am Heck mit Safety Car Schriftzug und orange/grünen LED ist mit dem Leuchtbalken synchron geschaltet und sorgt bei Dunkelheit oder Regen für zusätzliche Sicherheit. Eine weitere wichtige Signalfunktion haben die Scheinwerfer und Rückleuchten: Immer wenn das Safety Car auf der Strecke ist, sorgen sie mittels Impulsblinken für zusätzliche Aufmerksamkeit.

iPads, WLAN und Sportschalensitze im Cockpit

Während sich Bernd Mayländer auf die Strecke konzentrieren muss und gleichzeitig das Feld im Rückspiegel beobachtet, ist Peter Tibbetts im Funkkontakt mit der Rennleitung. Mayländer und Tibbetts kommunizieren ebenfalls per Funk miteinander. Als Backup-Lösung für Notfälle ist ein zweites Funksystem im Cockpit integriert. Zur Beobachtung der Fahrzeuge dienen Peter Tibbetts zwei iPads. Auf dem Display des linken, ausfahrbaren iPads ist beispielsweise das internationale TV-Signal zu sehen. Auf dem rechten Monitor kann wahlweise eine animierte Darstellung mit der aktuellen Position der auf der Strecke befindlichen Fahrzeuge oder aktuelle Rundenzeiten angezeigt werden. Das Datenmanagement der visuellen Kommunikationslösungen übernimmt ein InCar Hotspot mit WLAN-Funknetz.

Zwei iPads für Bernd Mayländer, Foto: Mercedes-Benz
Zwei iPads für Bernd Mayländer, Foto: Mercedes-Benz

Zusätzlich sind verschiedene FIA-spezifische Systeme, die auch in jedem Rennwagen vorhanden sind, installiert - etwa das Transpondersystem für die Zeitnahme, das hochauflösende GPS und die Einheitstelemetrie. Ebenfalls verbaut ist das 'Marshalling System', es zeigt dem Fahrer mittels drei farbigen LED die Flaggensignale des jeweiligen Streckenabschnitts an. Im Safety Car und Medical Car ist das System mit einer zusätzlichen Funktion ausgestattet, dem sogenannten 'Medical Warning Light'. Sollte es auf der Strecke zu einem Unfall kommen, bei dem eine kritische Schwelle der G-Kräfte überschritten wird, blinken die LED mehrfach auf. So können sich Bernd Mayländer und Peter Tibbetts auf einen bevorstehenden Einsatz vorbereiten.

Die Vorgänger: C63 AMG und SLS AMG, Foto: Sutton
Die Vorgänger: C63 AMG und SLS AMG, Foto: Sutton

Um einen reibungslosen Ablauf des Rennwochenendes zu gewährleisten, werden alle Systeme mit dem Safety Car und Medical Car vor und während der Veranstaltung ausgiebig getestet.

Für maximalen Halt der Safety Car Besatzung sorgen Sechspunktgurte sowie Sportschalensitze mit AMG Wappen. Im Übrigen ist das Interieur des GT S auf Serienniveau.

Der neue Mercedes-AMG GT S löst den SLS AMG ab, der seit 2010 als Safety im Einsatz war. In der vergangenen Saison kam der Flügeltürer bei zehn von 19 Rennen zum Einsatz und insgesamt 14 Mal auf die Strecke.

Mercedes-AMG C 63 S T-Modell neues Medical Car

Als zweites Official Car neben dem GT S kommt das Mercedes-AMG C 63 S T‑Modell zu seinem Rennstreckendebüt - es löst den Vorgänger C 63 AMG T‑Modell ab. Das neue Medical Car steht für eine schnelle Notfallversorgung parat und ist mit bis zu drei Medizinern besetzt. Am Steuer sitzt Rennfahrer Alan van der Merwe, sein Beifahrer ist der offizielle FIA Chefarzt Dr. Ian Roberts. Im Fondabteil nehmen ein oder zwei assistierende Mediziner Platz - sie stammen aus einer ausgesuchten Spezialklinik nahe der jeweiligen Rennstrecke.

Das Medical Car folgt dem Feld in der Startrunde, weil die Rennwagen in dieser kritischen Rennphase besonders dicht beisammen sind. So erreichen die Ärzte bei einem Zwischenfall schnellstmöglich die Unfallstelle und können sofort mit der medizinischen Erstversorgung starten. Während des Rennens steht das Medical Car neben dem Safety Car in der Boxengasse stand-by.

510 PS hat das Medical Car, Foto: Mercedes-Benz
510 PS hat das Medical Car, Foto: Mercedes-Benz

Um bei Notfalleinsätzen keine Zeit zu verlieren, überzeugt das Medical Car mit maximaler Rennstreckenperformance: Der 4,0-Liter-V8-Biturbomotor des Mercedes-AMG C 63 S T-Modell bietet eine Höchstleistung 510 PS und ein maximales Drehmoment von 700 Newtonmetern. Die Beschleunigung null auf 100 km/h dauert 4,1 Sekunden. Wie beim Safety Car sind V8-Motor, AMG Speedshift MCT 7-Gang Sportgetriebe, dynamische Motorlager und elektronisches Hinterachs-Sperrdifferenzial auf dem gleichen Level wie bei der Straßenversion. Auch das Medical Car begeistert akustisch: Damit die Zuschauer einen noch markanteren V8-Motorensound genießen können, wurde die Performance Abgasanlage modifiziert.

Auf die besonderen Einsatzbedingungen haben die Ingenieure das AMG Ride Control Fahrwerk spezifisch abgestimmt, schließlich absolviert das Medical Car den schnellen Rennstreckeneinsatz mit drei bis vier Insassen sowie der Notfallausrüstung an Bord. Die Keramik Hochleistungs-Verbundbremsanlage an der Vorderachse ist auf Wunsch auch für die Serienversion des C 63 S lieferbar. Die Keramikscheiben sind 402 Millimeter groß, markante 'AMG Carbon Ceramic' Schriftzüge zieren speziell lackierte Bremssättel. Für hohen Grip sorgen die Reifen in Seriendimension in 245/35 R 19 (vorne) und 265/35 R 19 (hinten), montiert auf Leichtmetallrädern in 8,5 x 19 und 9,5 x 19 im Kreuzspeichendesign, schwarz matt lackiert mit glanzgedrehtem Felgenhorn.

Ähnlich wie das Safety Car, verfügt auch das Medical Car über einen Leuchtbalken in LED-Technik auf dem Dach. FIA- und F1‑Logos, Scheinwerfer und Rückleuchten mit Signalfunktion sowie das beleuchtete hintere Nummernschild mit Medical Car Schriftzug zeigen die Unterschiede zum Serienfahrzeug. Im 490 Liter großen Kofferraum ist die komplette Notfallausrüstung inklusive Defibrillator und Beatmungsgerät sicher verstaut.

Innenraum mit spezieller Rennstreckenausrüstung

Für perfekten Halt und Sicherheit der Insassen ist der schnelle Kombi mit vier Sportschalensitzen inklusive AMG Wappen und Sechspunktgurten ausgerüstet. Eine Funkausrüstung dient der Kommunikation mit der Rennleitung. Zur Beobachtung des Renngeschehens sind ebenfalls zwei iPads inklusive InCar Hotspot und WLAN-Funknetz im Cockpit installiert.

Während der Rennwochenenden garantieren sie nicht nur in der Formel 1, sondern auch bei allen Rahmenrennen maximale Sicherheit. Zwei hoch qualifizierte AMG Techniker betreuen den Einsatz von Safety Car und Medical Car während der Saison. Mercedes-AMG, die Sportwagen- und Performance-Marke von Mercedes-Benz, unterstützt die Formel 1 seit 1996 aktiv mit Official Cars.

Safety Cars von Mercedes-AMG auf einen Blick

EingesetztModell
1996 C 36 AMG (W 202)
ab 1997 CLK 55 AMG (C 208)
2000: CL 55 AMG (C 215)
ab 2001 SL 55 AMG (R 230)
2003 CLK 55 AMG (C 209)
ab 2004 SLK 55 AMG (R 171)
ab 2006 CLK 63 AMG (C 209)
ab 2008 SL 63 AMG (R 230)
ab 2010 SLS AMG (C 197)
ab 2012 (GP Deutschland) SLS AMG GT (C 197)
seit 2015 Mercedes-AMG GT S (C 190)

Medical Cars von Mercedes-AMG im Überblick:

EingesetztModell
1996 C 36 AMG (W 202)
1997 C 36 AMG (W 202); E 60 AMG (W 210)
ab 1998 C 55 AMG T-Modell (S 202)
ab 2001 C 32 AMG T-Modell (S 203)
ab 2004 C 55 AMG T-Modell (S 203)
ab 2008 C 63 AMG T-Modell (S 204)
seit 2015 Mercedes-AMG C 63 S T-Modell (S 205)