Sieben Formel 1 Rennställe rücken in der kommenden Saison auf Michelin-Reifen aus. Zwei weitere Bridgestone-Teams (namentlich Jordan und Minardi) haben sich im vergangenen Jahr den Kostensenkungsbestrebungen dieser Michelin-Teams angeschlossen. Da zudem auch der Motorsportweltverband FIA auf einen Einheitsreifenhersteller drängt, erscheint es fast logisch, dass selbst der Widerstand der Scuderia Ferrari, die unbedingt die immensen Investitionen die sie und ihr Partner Bridgestone in den vergangenen Jahren getätigt haben, schützen wollen, bröckeln wird.

Doch da gibt es beim Einführungsbestreben eines Einheitsreifen noch zwei "kleine" Häkchen: Die Reifenhersteller. Und diese hegen beide keinerlei Interesse daran die F1-Bühne zu verlassen. Michelin besteht sogar vehement darauf nur bei einem Reifenwettbewerb weiter dabei sein zu wollen.

Entsprechend scheint nun auch FIA-Präsident Max Mosley, der richtig erkannt hat, dass der Reifenkrieg einer der größten Kostenverursacher in der Formel 1 Welt ist, wieder von seiner Idee eines Einheitsreifens abzuweichen.

So soll beim nächsten FIA-Meeting mit den Teams vor allem eine Einschränkung bei der Verwendung exotischer Materialien auf der Tagesordnung stehen – und nicht mehr ein Reifenmonopol, welches vertraglich und nach den FIA-Statuten ohnehin für 2006 nicht mehr durchsetzbar wäre.

"Der Reifenkrieg killt nicht nur den Wettbewerb in der F1 und hält die kleineren Teams davon ab weiter vorne mitzufahren, sondern ist es auch der größte Kostensparpunkt den wir angehen können", verriet ein verärgerter Teamchef in der letzten Ausgabe des Autosport Magazines. "Der Reifenkrieg kostet zehnmal mehr als alles andere", wettert er weiter über den angeblichen Richtungswechsel bei der FIA. "Es ist kein Problem bei den kleineren Dingen Kosten zu sparen (etwa bei den exotischen Materialien), aber es ist sinnlos mit dem Reifenkrieg fort zu fahren und es ist absolut gegen alles was Max in den letzten Jahren gepredigt hat."

Kurz nach der Verlängerung des Concorde Agreements mit der Bridgestone-bereiften Scuderia Ferrari, änderten die FIA und Kostensenkungsverfechter Max Mosley also ihre Pläne für einen Einheitsreifen, der dann wohl nur Michelin hätte heißen können – selbst da diese sich gegen ein Monopol wehren. Ein Schelm wer dabei böses denkt...