Der Große Preis von Kanada hat für Sergio Perez und Max Chilton ein Nachspiel: Die Piloten in Diensten von Force India respektive Marussia müssen in der Startaufstellung auf dem Red Bull Ring nach hinten. Perez bekam für sein Manöver gegen Massa fünf Startplätze aufgebrummt, für Chilton geht es drei Positionen zurück. Letzterer löste in der ersten Runde die Safety-Car-Phase-Phase aus, als er seinen Teamkollegen Jules Bianchi abräumte, Perez wurde als Schuldiger des spektakulären Unfalls mit Massa in der letzten Runde ausgemacht.

Chilton: Er hätte mich sehen müssen

Max Chilton beendete seine beeindruckende Quote von 100 Prozent Zielankünften im 26. Rennen. In der ersten Runde lag er im Clinch mit seinem Teamkollegen Bianchi. Bei der Anfahrt zur ersten Schikane (Kurve 3) fuhren sie nebeneinander, Chilton auf der Innenbahn. Der Engländer rutschte quer in seinen Teamkollegen hinein, katapultierte diesen in die Mauer und beendete das Rennen für beide Beteiligten.

Mit dem Urteil konnte sich der 23-Jährgie nicht anfreunden: "Wir waren Seite an Seite bei der Anfahrt und ich habe an einem Punkt gebremst, an dem ich wusste, dass ich die Kurve bekommen würde. Er bremste später und war nur deshalb genau vor mir, ich konnte nichts mehr tun. Ich werde sicherlich nicht vom Gas gehen, weil er mein Teamkollege ist, er hätte mich sehen müssen." Da Chilton ohnehin meist am Ende der Startaufstellung anzutreffen ist, dürfte die Strafe ihn aber weniger hart treffen.

Auch Perez wähnt sich unschuldig

Im Gegensatz zu den Piloten wurde die Bande arg in Mitleidenschaft gezogen, Foto: Sutton
Im Gegensatz zu den Piloten wurde die Bande arg in Mitleidenschaft gezogen, Foto: Sutton

Der Kanada Grand Prix begann nicht nur mit einem großen Knall, sondern endete auch mit einem. Felipe Massa wollte bei seiner Aufholjagd mit den deutlich frischeren Reifen in der letzten Runde vor der ersten Kurve an Sergio Perez vorbeiziehen, als die beiden Boliden sich berührten und heftig und die Reifenstapel flogen. Die Stewards überführte den Schuldigen bereits kurz nach Rennende: Perez verursachte die Kollision durch einen kleinen Schlenker und muss beim nächsten Rennen in Österreich genau wie Chilton fünf Startplätze zurück.

Massa zeigte sich nach dem Unfall bei hoher Geschwindigkeit nur wenig begeistert. "Ich bin froh, dass ich keine körperlichen Probleme habe, aber ich bin ebenso über das, was mit Perez passierte, enttäuscht", so der Brasilianer, der bereits im Medical Center ein erstes Gespräch mit dem Mexikaner führte: "Ich sagte ihm, dass er lernen muss. Ich wollte, dass er sich in meine Situation versetzt, weil ich einen schweren Unfall hatte und ehrlich gesagt damit rechnete, mich zu verletzen."

Perez selbst sah die Sache naturgemäß etwas anders und war sich zumindest in einer ersten Stellungnahme keiner Schuld bewusst. "In der letzten Runde habe ich meine Position beim Anbremsen der ersten Kurve verteidigt, als ich plötzlich einen Schlag von hinten bekommen habe. Der Einschlag war heftig, aber ich bin okay."