Nach drei Nullnummern in Folge fuhr McLaren in Monaco zuletzt neun WM-Zähler ein. In Kanada gilt es diesen Aufwärtstrend fortzusetzen, wobei Renndirektor Eric Boullier betont, dass weder Monaco noch Kanada Streckentypen sind, die das wahre Potenzial eines Autos zeigen. "Es ist schwierig zu sagen, wo wir tatsächlich stehen, da Strecken wie Monaco oder Kanada nicht wirklich Aufschluss darüber geben wie gut unser Entwicklungsprogramm läuft", so Boullier.

Erst mit der Rückkehr nach Europa rechnet er damit, ein klareres Bild von der Performance des MP4-29 zu sehen. "Trotzdem wäre es schön, wenn wir mit ein paar Pünktchen an Bord nach Europa zurückkehren", gestand der Franzose. Vor allem Kevin Magnussen hofft in Kanada auf ein problemfreies Wochenende. "Es wäre schön mal kein technisches Problem an einem Wochenende zu haben. In Spanien oder Monaco war das ja leider nicht der Fall. Es gilt einfach mit den Ingenieuren hart zu arbeiten, um ohne Pannen ein gutes Ergebnis einzufahren", erklärte der McLaren-Pilot.

Doch Jenson Button weiß aus Erfahrung, dass - selbst wenn die Zuverlässigkeit stimmt - in Kanada alles passieren kann. Vor allem das Wetter könne das Wochenende schnell zu einer Lotterie machen. "Die Vorhersagen sehen gut aus, aber in Kanada weiß man nie wie das Wetter sein wird, wenn man am Morgen die Vorhänge zurückzieht. Der Himmel kann strahlend blau sein oder voller Wolken. Es kann auch immer wieder mal regnen - ich denke, wir werden am kommenden Wochenende einen Mix aus allem erleben", sagte der Brite.

Magnussen hofft auf ein problemfreies Wochenende, Foto: Sutton
Magnussen hofft auf ein problemfreies Wochenende, Foto: Sutton

McLaren: Montreal Bilanz

McLaren in Montreal: In den vergangenen Jahren war der Circuit Gilles Villeneuve die McLaren-Strecke schlechthin. Ein regelrechter Montreal-Spezialist war Lewis Hamilton, der den Grand Prix dreimal gewann (2007, 2010, 2012). Damit übertraf er sogar Formel-1-Legende Ayrton Senna, der es in der kanadischen Metropole nur auf zwei Erfolge (1988, 1990) brachte. Die weiteren Triumphe gingen auf das Konto von Gerhard Berger (1992), Mika Häkkinen (1999), Kimi Räikkönen (2005) und Jenson Button (2011). Mit neun Erfolgen ist McLaren das zweiterfolgreichste Team in Montreal, lediglich Ferrari hat einen Sieg mehr auf dem Konto.

Jenson Button in Montreal:Alles oder nichts - so lässt sich Jenson Buttons Bilanz in Kanada zusammenfassen. Das Highlight war der Sieg 2011; mit dem zweiten Platz im Jahr 2010 sowie dem dritten Platz 2004 fuhr der Brite zwei weitere Podiumsplatzierungen ein. Kurios: Bei allen weiteren Starts landete der inzwischen 34-Jährige entweder jenseits der Punkteränge oder beendete das Rennen vorzeitig.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Die Punkte aus Monaco waren für die geschundene McLaren-Seele eine Wohltat. Doch sie täuschen nicht darüber hinweg, dass der britische Traditionsrennstall weit hinter den eigenen Erwartungen zurückliegt. An ein Top-Ergebnis wie in den guten, alten Kanada-Zeiten ist dieses Jahr nicht zu denken - Mercedes, Red Bull und selbst Ferrari sind für Jenson Button und Kevin Magnussen aktuell keine Gegner. Viel mehr müssen die Piloten auf Williams oder Force India aufpassen.(Kerstin Hasenbichler)