Jenson Button fuhr in den ersten beiden Freien Trainings zum Grand Prix von Monaco auf die Ränge elf und acht. Danach zog er ein an und für sich positives Resümee. "Es war eigentlich ganz okay. Ich weiß nicht wie schnell wir sind, aber es fühlt sich gut an, auch wenn wir sicher noch Fortschritte machen können. Im Trockenen fahren sich die Autos hier wirklich gut, obwohl es mit den Reifen die wir haben wenig mechanischen Grip gibt. Der Supersoft funktioniert ganz annehmbar. Man hat natürlich schon mehr Übersteuern, aber daran gewöhnt man sich. Es ist ja kein Turbo-Auto aus den 80er-Jahren. Wir haben die Elektronik, die alles einfacher macht", erklärte Button.

Doch eine Sache störte den McLaren-Piloten: "Mit den Intermediates ist es sehr schwierig. Selbst wenn die Strecke trocken ist hat man praktisch keinen Grip und die Räder drehen sogar im fünften Gang noch durch. Das ist für uns schon sehr ungewöhnlich, wenn man es normal gewöhnt ist voll auf das Gas zu gehen."

Lob für neuen Streckenbelag

Auch wenn es dem Routinier aktuell an Grip in den Straßen von Monaco mangelt, sucht er die Schuld dafür nicht bei den Streckenverantwortlichen, die den Kurs zwischen dem Casino und der Tunneleinfahrt neu asphaltieren ließen. "Ich glaube viele Strecken könnten etwas von Monaco lernen was den Asphalt angeht. Wenn man bedenkt, dass er völlig neu ist, bietet der Asphalt wirklich viel Grip und ist sehr gut. Ich habe befürchtet, dass es im Nassen etwas ölig werden könnte, aber auch da gab es keine Probleme. Es ist der glatteste und gripreichste Abschnitt der Strecke", lobt Button den neuen Fahrbelag.

Auch die Loews-Haarnadel wurde neu asphaltiert, Foto: Sutton
Auch die Loews-Haarnadel wurde neu asphaltiert, Foto: Sutton

Probleme bereitete dem Weltmeister hingegen die auftrocknende Piste im zweiten Freien Training: "Es ist immer schwierig wenn die Strecke feucht ist. Ein paar Kurven waren noch gar nicht trocken, aber das erkennt man beim Fahren kaum. Da muss man in den ersten Runden wirklich vorsichtig sein, deshalb werden auch alle nach drei bis vier Umläufen deutlich schneller."

Magnussen zählt auf Aerodynamik-Abteilung

Rookie Kevin Magnussen konnte seinen erfahrenen McLaren-Teamkollegen in FP1 als Neunter sogar hinter sich lassen, im zweiten Training wurde er Zehnter. Auch er beklagt sich über zu wenig Bodenhaftung: "Wir hatten heute keine wirklich großen Probleme. Das Auto fühlt sich gut an, aber uns fehlt es an Abtrieb. Wenn unsere Aerodynamiker das beheben können sieht es gut aus. Es gibt also noch Raum für Verbesserungen, aber wir gehen Schritt für Schritt an die Sache heran."

Die neuen Turbo-Aggregate beschreibt Magnussen auf dem engen Straßenkurs von Monaco hingegen als relativ unproblematisch. "Man spürt den Turbo kaum, es ist also nicht so wie früher. Es macht aber Spaß. Ich bin hier schon in der World Serie gefahren, aber in einem Formel-1-Auto ist es definitiv aufregender. Jetzt freue ich mich schon darauf, im Qualifying mit wenig Sprit und frischen Reifen zu fahren", verrät der Newcomer.