Jenson Button freut sich auf seine Lieblingszeit, nämlich die Rückkehr der Formel 1 ins frühlingshafte Europa. "Es ist immer ein wenig ein neuer Start in die Saison und es wird für uns ein wichtiger sein", sagte der Brite. Einfach wird es für McLaren nach dem unsteten Saisonstart nicht, denn der Kurs in Barcelona betont die aerodynamische Performance eines Autos und gerade in diesem Bereich hat das Team aus Woking seine Baustellen. "Es war schon immer ein Ort, an dem ein wettbewerbsfähiges Auto glänzen kann und ein weniger konkurrenzfähiges zu kämpfen haben wird", meinte Button in Bezug auf den Circuit de Catalunya.

"Für uns geht es nicht einfach nur darum, neue Teile an die Strecke zu bringen, sondern die Geheimnisse des Autos zu verstehen und zu erschließen." Es gehe mehr um das große Ganze, darum, die richtige Richtung zu finden und Vertrauen in die eigenen Messungen zu gewinnen. "Wir alle wissen, dass dieses Team die Fähigkeit hat, ein Auto über die Saison hinweg zu entwickeln. Daher hoffe ich und habe Vertrauen darauf, dass wir bald wieder nach vorne pushen werden."

Teamkollege Kevin Magnussen glaubt, dass die Probleme, die das Team in China hatte, die nötigen Daten und den Anstoß lieferten, um Änderungen vornehmen zu können. "Ich bin heiß darauf, am Freitag ins Auto zu steigen und zu sehen, ob wir einen Schritt nach vorne gemacht haben", erklärte Magnussen, der erstmals ein Formel-1-Auto auf dem Circuit de Catalunya pilotiert. Unbekannt ist ihm die Strecke allerdings nicht. Im vergangenen Oktober gewann er dort beide Rennen der Formel Renault 3.5.

Renndirektor Eric Boullier betonte, dass die Wurzeln der mäßigen Performance eingehend analysiert wurden und das Team nun weiß, wo das Paket Mängel hat. "Wir haben sowohl auf kurze als auch langfristige Sicht Maßnahmen getroffen, um diese zu beheben. Auch wenn nicht alle dieses Wochenende in Barcelona deutlich erkennbar sein werden, bedeuten sie den Beginn eines frischen Schubs und einer neuen Stimmung in der gesamten Organisation", verdeutlichte er.

McLaren: Barcelona Bilanz

McLaren in Barcelona: Ende des letzten Jahrtausends war der Circuit de Catalunya fast so etwas wie die zweite Heimat von McLaren. Sowohl 1998 als auch 1999 und 2000 feierten Mika Häkkinen und David Coulthard Doppel-Erfolge auf dem Kurs nahe Barcelona. Danach wurde es etwas ruhiger um die Mannschaft aus Woking. Nur Kimi Räikkönen feierte noch im Jahr 2005 einen Sieg, das Podest war in den letzten zehn Jahren lediglich weitere fünf Mal im Bereich des Möglichen. 2012 wurde Lewis Hamilton allerdings die große Chance auf seinen ersten Sieg in Barcelona durch zu wenig Sprit im Qualifying und die nachträgliche Disqualifikation verwehrt.

Jenson Button in Barcelona: Für den Briten lief in Barcelona erst einmal alles richtig zusammen - 2009 gewann er sein erstes und bisher einziges Rennen auf dem Circuit de Catalunya. Einmal erreichte der Brite 2011 noch als Dritter das Podest, ansonsten waren die Ergebnisse meist in den Regionen zwischen Rang fünf und neun angesiedelt.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Boullier senkt vor dem Europaauftakt die Erwartungen, indem er erklärt, dass nicht alle Maßnahmen sofort deutlich sichtbar sein werden. In der Tat kann man nicht erwarten, dass sich der MP4-29 auf einen Schlag wie ausgewechselt präsentiert. Punkte sollten aber mindestens das Ziel sein, damit der Kontakt in der Herstellerwertung nicht abreißt. (Annika Kläsener)