Rüsselnasen, Ameisenbären - die Bezeichnungen für die neuen Nasenpartien klingen lustig, doch Adrian Newey ist das Lachen vergangen. Der Grund: das Designgenie sieht in den niedrigen Frontpartien ein Sicherheitsrisiko, dabei wurde das Reglement geändert, um die Sicherheit der Piloten zu erhöhen. So wurde die Maximalhöhe der Nase herabgesetzt - und zwar dramatisch.

Am vordersten Punkt darf die Nase nicht Höher als 185 Millimeter sein. Damit sollen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Bei Auffahrunfällen soll das Aufsteigen der Boliden erschwert werden, beim Aufprall in die Fahrzeugseite eines anderen Autos trifft die Fahrzeugfront weiter unten auf die seitliche Crashstruktur, also weiter vom Kopf des Fahrers entfernt. Doch laut Newey würde der gegenteilige Effekt passieren.

"Die Regeln wurden nach einer Untersuchung der FIA geändert, bei der herauskam, dass die Nasenhöhe die Chance auf ein Aufsteigen des Boliden - wie beim Unfall von Mark Webber und Heikki Kovalainen vor ein paar Jahren in Valencia - verhindert. Aber ich befürchte, dass das Gegenteil der Fall ist", klagte der Brite. Auch das neue Nasen-Design missfällt ihm. "Es ist schade, wenn ein Reglement hässliche Lösungen zur Folge hat wie wir sie bereits an einigen Autos sehen konnten", so Newey.