Noch immer nicht ist es Lotus gelungen, den Deal mit Quantum Motorsports unter Dach und Fach zu bringen, der die finanzielle Zukunft des Teams sichern soll. Bei der Mannschaft aus Enstone ist man dennoch zuversichtlich, dass der Abschluss in Bälde erfolgen wird, denn so versicherte Quantum-Vorstandschef Mansoor Ijaz im Rahmen des US GP, dass noch in dieser Woche die Verträge endlich unterschrieben werden sollen. Zweifel kommen allerdings so langsam bei Nico Hülkenberg auf, der erklärter Wunschpilot von Lotus für 2014 ist, jedoch Gefahr läuft, von Pastor Maldonado mit seinen Öl-Millionen ausgestochen zu werden, sollte der Quantum-Deal platzen.

"Das zieht sich schon so lange hin, dass es an Glaubwürdigkeit verliert", konnte der Deutsche seine Zweifel nicht verbergen. "Wenn du immer wieder vertröstet und hingehalten wirst, geht auch die Hoffnung verloren." Auch Lotus-Teambesitzer Gerard Lopez scheint so langsam der Geduldsfaden zu reißen - aber nicht wegen Quantum, sondern weil sich laut seiner Ansicht zu viele Außenstehende Gedanken über die Geldgeschäfte seines Rennstalls machen würden.

"Die Leute, die von den Rechte-Inhabern mehr Geld für den gleichen oder für einen schlechteren Job bekommen als wir, erlauben sich, über unsere Finanzen zu reden", sagte Lopez und legte nach: "Das ist eine Sauerei. Wenn wir das Geld bekommen würden, das die kriegen, dann würden wir weiter vorne fahren als die. Während andere 100 Meter laufen, legen wir in der gleichen Zeit 200 Meter zurück. Vielleicht stört es Leute, dass wir trotzdem aufs Podium steigen."

Rückkehr zu Force India?

Heuert Hülkenberg wieder bei Force India an?, Foto: Sutton
Heuert Hülkenberg wieder bei Force India an?, Foto: Sutton

Aber wie geht es nun mit Hülkenberg weiter? Ohne das Quantum-Geld wird für ihn das Lotus-Cockpit wohl Utopie bleiben, daher sieht er sich nach Alternativen um. Neben einem Verbleib bei seinem derzeitigen Team Sauber steht auch eine Rückkehr zu Force India im Raum, wo er mit Adrian Sutil eine rein-deutsche Fahrerpaarung bilden könnte. Wie der Blick berichtet, hat das indische Team beim Emmericher jedoch noch Schulden, könnte sich seine Dienste aber mit deren Begleichung und einem Vorschuss auf 2014 sichern. Kolportiert werden Summen in der Größenordnung von rund 1,9 Millionen Euro.

Hülkenberg fuhr bereits in der Vorsaison für Force India, ehe er das Team in Richtung Sauber verließ. Offiziell hat die indische Mannschaft die Fahrerpaarung für das nächste Jahr zwar noch nicht bestätigt, doch es gilt als sehr wahrscheinlich, dass Sutil seinem Stammteam auch 2014 erhalten bleibt. Bei Paul di Resta könnten die Zeichen hingegen auf Abschied stehen - erst recht, wenn Hülkenberg auf dem Markt ist. Teamchef Vijay Mallya deutete jüngst an, dass mit einer Entscheidung nicht vor Dezember zu rechnen sei.