Platz fünf mit rund sieben Zehnteln Rückstand auf die Spitze - Heikki Kovalainens Auftakt in seine zwei Rennen umfassende Karriere als Lotus-Pilot verlief vielversprechend. Dennoch möchte der Finne die Kirche im Dorf lassen und sieht vielmehr noch weitere Luft nach oben, obwohl er sogar seinen Neo-Teamkollegen Romain Grosjean schlug, wofür aber wohl das um zehn Kilo leichtere Auto verantwortlich war.

Slade und Kovalainen sind wieder vereint, Foto: Sutton
Slade und Kovalainen sind wieder vereint, Foto: Sutton

"Ich wusste nicht, was ich erwarten sollte, aber ich dachte, ich kann den Job machen. Es war nur die Frage, wie schnell man auf Speed kommt", betonte der 32-Jährige nach dem Trainingsauftakt in Austin. "Ich wusste nicht, ob es einen Tag, ein halbes Jahr, zwei Rennen oder wie lange auch immer dauern würde. Das war das einzige Fragezeichen." Dennoch dürfe man die Zeiten nicht überbewerten, denn schließlich sei erst Freitag gewesen und man müsse sich für den weiteren Verlauf des Rennwochenendes noch steigern. Ein kleiner Fehler könne bereits ausreichen, um aus den Top-10 zu fallen, warnte der Lotus-Pilot.

Vorrangig ging es Kovalainen darum, sich an den E21 zu gewöhnen, was seiner Meinung nach auch durchaus gelang. "Der Wagen war fast sofort gut ausbalanciert, daher mussten wir das Setup nicht zu stark ändern", fand der Finne lobende Worte. "Die Reifen verschleißen nicht unmittelbar, was einem mehr Runden gibt. Somit konnte ich schnell ein Gefühl dafür entwickeln." Als hilfreich erwies sich auch die Tatsache, dass Kovalainen wieder auf Mark Slade traf, mit dem er bereits zu McLaren-Zeiten zusammenarbeitete. "Er weiß, was ich brauche und wenn ich Probleme habe, kann er nur durch einen Blick in die Telemetrie Tipps geben, das ist sehr hilfreich", strich er hervor. "Ich genieße es sehr, mit Mark zusammenzuarbeiten."

In Kimis Sitz

Schwierigkeiten hatte der Finne allerdings anfänglich mit dem Lenkrad des E21, vor allem die Anordnung der zahlreichen Knöpfe machte ihm zu schaffen. "Ich habe einige Male die falschen Knöpfe gedrückt", gestand er. "Ich habe nicht immer die richtigen Knöpfe gefunden, was aber zu erwarten war, um ehrlich zu sein. Es ist nichts Dramatisches, nur ein paar kleine Details wie der KERS-Einsatz, den ich nicht richtig hinbekommen habe." Die Startprozedur bereitete Kovalainen hingegen keine Probleme, denn diese sei einfacher als bei Caterham.

"Wir verwenden während der Runde ein paar Knöpfe und Pedale mehr als bei Caterham, deren Wirkung ziemlich signifikant ist", zog er einen Vergleich zu seinem alten Team. "Sie beeinflussen die Balance des Wagens und man benötigt die richtigen Einstellungen, wenn man in diverse Kurven fährt. Ich war heute ein paar Mal ein bisschen aus der Spur, aber zum Ende des Tages hin kam ich besser damit zurecht und war ziemlich genau dort, wo wir sein müssen."

Nachjustiert werden muss hingegen noch am Sitz des Finnen, der etwas überdimensioniert gestaltet ist. "Wir müssen einen neuen Sitz machen, was normal ist", verriet Kovalainen. Der 32-Jährige nahm im Sitz seines Landsmannes Kimi Räikkönen Platz, welcher eine Spur zu groß war, weshalb nun vor allem im Schulterbereich Anpassung notwendig sind. "Derjenige, den wir in der Fabrik verwendet haben, war ein wenig abweichend, weswegen ich aus dem Sitz rutschte", erläuterte Kovalainen und ergänzte: "Wir verwenden einen seiner Rennsitze als Schale und modifizieren ihn an den Schultern."