Lotus befindet sich in der angenehmen Lage, über das begehrteste freie Cockpit für die Saison 2014 zu verfügen. Während sich die Piloten zwar reihenweise bewerben - vor allem Felipe Massa und Nico Hülkenberg werden intensive Bemühungen nachgesagt - will man in Enstone mit der Fahrerbekanntgabe jedoch abwarten, bis die finanzielle Zukunft des Teams geregelt ist. Noch immer herrscht Unklarheit über den Investorendeal mit Infinity Racing und der zu Ferrari abgewanderte Kimi Räikkönen hatte offen zugegeben, oftmals nicht rechtzeitig sein Gehalt auf dem Konto gehabt zu haben.

Räikkönen sah kein Geld, Foto: Sutton
Räikkönen sah kein Geld, Foto: Sutton

"Ich möchte diese Sache erledigen, weil sie wichtig für das Team ist", sagte Teamchef Eric Boullier hinsichtlich des Infinity-Deals. "Es würde finanzielle Stabilität für mehr als fünf Jahre bedeuten und uns auch bei den Einnahmen zwei Schritte weiter nach vorne bringen, was wir nach den beiden letzten Jahren, die ein Auf und Ab waren, brauchen."

Erst wenn diese wichtigen monetären Fragen geklärt sind, werde man sich den Personalentscheidungen zuwenden, so Boullier. "Danach können wir über die Fahrer für das nächste Jahr nachdenken - aber auch für 2015, 2016 und 2017", betonte der Franzose. "Sehen wir uns nach einem Youngster um, der drei Jahre bei uns bleiben kann, oder zocken wir auf ein Jahr und schauen danach, was der Markt zu bieten hat?", legte er die unterschiedlichen Optionen seiner Mannschaft dar.

Grosjean hat gute Karten

Zuletzt wurde kolportiert, dass sich Felipe Massa mit einer Mitgift des brasilianischen Senders Globo TV das vakante Cockpit erkaufen könnte und auch Bernie Ecclestone meldete Interesse an, den Brasilianer weiterhin im Grid zu sehen. Laut eines Berichts von Sportbild soll Lotus mittlerweile jedoch einen Sponsorendeal mit Geldgebern aus dem arabischen Raum - mutmaßlich Infinity Racing - fixiert haben, was Nico Hülkenberg, der über geringere finanzielle Mittel als Massa verfügt, auf die Pole Position befördern könnte.

Während ein Cockpit also frei ist, wird den zweiten Platz vermutlich Romain Grosjean behalten, der zuletzt stark ansteigende Form zeigte und sich der Rückendeckung seines Teamchefs sicher ist. "Es wäre ein großer Fehler, ihn auszuwechseln - aber er muss so weitermachen", sagte Boullier. "Er bringt mittlerweile seit fünf Rennen in Folge Leistung. Wenn er es in fünf kann, kann er es auch in zehn und wenn er es in zehn kann, dann auch für den Rest seines Lebens."