Aus dem Emissionsprospekt zum geplanten Börsengang der Formel 1 in diesem Jahr geht hervor, dass die Formula One Group (FOM) proportional gesehen wenig Steuern in Großbritannien entrichtet, obwohl dort 13 der 30 Unternehmen der Gruppe ansässig sind. 2011 nahm die FOM über eine Milliarde Euro ein, zahlte darauf in Großbritannien jedoch nur etwa eine Million Euro Steuern, wie der Independent berichtet. In Übersee sollen dagegen etwa zehn Millionen Euro an Steuern entrichtet worden sein. CVC Capital, der größte Anteilseigener der FOM, wollte sich dazu ebenso wenig äußern wie die britische Steuerbehörde.

Der Grund für die geringen Steuerabgaben ist ein kompliziertes, aber legales System, bei dem die britischen Unternehmen der FOM bei den im Ausland beheimateten Firmen der Gruppe Kredite aufnehmen. Die Zinsen wirken sich steuermindernd aus. Die Einnahmen der FOM stammen aus den Renngebühren der Veranstalter, Gebühren der TV-Anstalten sowie Werbung und Sponsoring.

Doch nicht nur die britischen FOM-Unternehmen, sondern auch die in Großbritannien beheimateten Teams, Motorenhersteller und der Silverstone Circuit zahlen kaum Steuern. Nur zwei von zwölf Unternehmen, die mit der Formel 1 in Verbindung stehen, entrichteten die Unternehmenssteuer. In diesem Fall liegt das daran, dass vor allem die Teams aufgrund der immensen Ausgaben für die Performance auf der Strecke keine Gewinne machen.