Es war die Schrecksekunde des Großen Preises von Deutschland: Beim ersten Boxenstopp von Mark Webber gab es ein Problem am rechten Hinterrad. Obwohl der Reifen noch nicht ordnungsgemäß montiert war, erteilte Red Bulls Boxenampel dem Australier die Freigabe zur Abfahrt, woraufhin Webber losfuhr und schon wenige Meter später das Hinterrad verlor, das danach herrenlos durch die Boxengasse schoss und schlussendlich von links den Kameramann Paul Allen traf.

Der Brite wurde nach dem Vorfall sofort ärztlich versorgt und ins Medical-Center an der Strecke gebracht. "Anschließend wurde er mit dem Helikopter ins Krankenhaus nach Koblenz ausgeflogen", erklärte die FIA in einem ersten Statement. "Er wurde zur Untersuchung dort behalten", sagte ein Sprecher unmittelbar nach dem Rennen. Gegen Abend wurden seitens der Veranstalter dann weitere Informationen von den Ärzten übermittelt. Allen brach sich bei dem Vorfall zwei Rippen und das Schlüsselbein - zudem zog er sich eine Gehirnerschütterung und Prellungen zu, weshalb er noch mindestens bis Anfang der Woche zur Beobachtung im Hospital verbleiben muss. Das gesamte F1-Fahrerlager wurde, nach für den Motorsport ohnehin schwierigen Wochen, derweil durch den Unfall aufgeschreckt.

Viele Piloten richteten ihre Besserungswünsche an Allen aus und forderten Sicherheitsverbesserungen für das Personal in der Box. Auch Mercedes-Teamchef Ross Brawn sagte: "Unsere Gedanken gelten heute dem Kameramann, der von einem losen Rad in der Boxengasse getroffen wurde. Zum Glück scheint er keine ernsthaften Verletzungen davongetragen zu haben." Der Brite fand: "Dieser Vorfall erinnert an die Gefahren unseres Sports und dass wir die Sicherheitsvorkehrungen stets wachsam im Auge behalten müssen. Ich denke, jeder in der Boxengasse sollte einen Helm tragen."