Nachdem Fans und Akteure geklagt hatten, dass vier Boxenstopps in einem Rennen zu viel sind, hatte Pirelli angekündigt, die Reifen wieder etwas in Richtung der 2012er Spezifikation entwickeln zu wollen. Für derartige Änderungen ist jedoch die Zustimmung aller Teams nötig und die sind sich keinesfalls einig. So blieb dem italienischen Reifenhersteller nur, die Klebeprozesse anzupassen, damit zumindest das Phänomen der Delaminierung nicht mehr auftritt. Haltbarer werden die Reifen dadurch an sich jedoch nicht. Das gab nun auch Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery zu bedenken, der die Fans auf weitere Vier-Stopp-Rennen vorbereitet.

"Die Teams verbessern ihren Umgang mit den Reifen, wie wir in den vergangenen Saisons gesehen haben, als es am Anfang ziemlich wild zuging und ab Ungarn sich die Dinge dann ausglichen. Aber ich denke, wir werden noch harte Rennen sehen. Silverstone liegt vor uns - wenn es dort warm ist, kann das aus unserer Sicht wieder ein hartes Rennen werden", gab er bei Autosport zu bedenken. "Daher werden wir wahrscheinlich ein paar Rennen mit vier Stopps haben, was wir nicht haben wollen."

Um Boxenstopp-Orgien zu vermeiden, hätte Pirelli die Erlaubnis haben müssen, die harte Mischung zu ändern, betonte er. "Aber um das zu tun, brauchen wir die Zustimmung von allen Teams und wir wissen, dass das nicht passieren wird." Pirelli könne die Änderungen jedoch immer noch vornehmen, wenn sie darum gebeten werden.

Jedoch auch ohne Anpassungen wollte Hembery die Zukunft nicht allzu schwarz sehen. "Wir sprechen von Mittelwerten und im Verlauf einer Saison streben wir einen Schnitt von zwei Stopps an", erklärte er. "Wir fahren dieses Jahr auf 19 Kursen und das bedeutet viele verschiedene Bedingungen."