Nach dem Rennen in Kanada war den vier Deutschen im Feld zum Trinken zu Mute, allerdings aus den verschiedensten Gründen. Während der eine auf seinen Start-Ziel-Sieg antieß, wollte der andere dank Alkohol das Wochenende schneller vergessen.

Sebastian Vettel

Nichts schmeckt so süß wie Siegeschampagner. Für Sebastian Vettel war der Sieg in Montreal noch besonderer, war es doch sein erster Triumph auf dem Circuit Gilles Villeneuve. "Natürlich hatte ich auch vorher gute Rennen hier, aber es hat nie ganz gepasst. Vor zwei Jahren hat mich ein Fehler in der letzten Runde den Sieg gekostet, das habe ich heute wieder gut gemacht", betonte der Deutsche.

Ein paar Schrecksekunden hatte der 25-Jährige allerdings noch zu überstehen. Zunächst war er in Kurve vier haarscharf an der Begrenzungsmauer und kurz nach dem zweiten Boxenstopp rutsche er von der Strecke. "Einmal bin ich fast eingeschlafen", sagte Vettel. "Ich hätte das Auto auch auf Strecke halten können, aber ich wollte keinen Dreher riskieren und habe auf gemacht. In der Runde habe ich etwas Zeit verloren, aber bei dem Vorsprung war das egal." Dank seiner Siegesfahrt führt er die WM mit 36 Punkten Vorsprung an.

Nico Rosberg

Rosberg wurde Fünfter, Foto: Sutton
Rosberg wurde Fünfter, Foto: Sutton

"Insgesamt bin ich ein bisschen enttäuscht", gestand der Mercedes-Pilot nach seinem fünften Platz in Montreal. Zwar holte er wieder gute Punkte, doch mit der richtigen Strategie wäre vielleicht mehr drin gewesen. "Meine Mannschaft musste beim ersten Boxenstopp eine schwierige Entscheidung treffen: Wir hatten Bedenken, ob wir die härtere Reifenmischung schnell genug auf Temperatur bringen würden", schilderte er.

Im Nachhinein glaubt Rosberg wäre die Variante mit zwei Mal medium die Bessere gewesen. Dass er sich gegen Ende noch einen Bremsplatten einfing und ein drittes Mal an die Box musste, änderte am Gesamtergebnis nichts mehr.

Adrian Sutil

Adrian Sutil hat in seiner Karriere schon einfachere, aber kaum turbulentere Rennen erlebt. In Kanada kam es für ihn Schlag auf Schlag - zunächst drehte sich der Force-India-Pilot nach einem Duell mit Valtteri Bottas in der Anfangsphase des Rennens von der Strecke, dann fuhr ihm Pastor Maldonado ins Heck und schlussendlich wurde er für das Missachten blauer Flaggen mit einer Durchfahrtstrafe belegt.

Vor allem die Strafe der Stewards regte den Deutschen nach dem Rennen ordentlich auf. "Ich dachte mir: 'Okay, sie waren eine Runde hinter mir, aber das ist auf dieser Strecke normal. Ich habe viele Runden hinter überrundeten Autos verbracht, ehe ich vorbeigekommen bin'", betonte der Deutsche und machte deutlich: "Das ist von der FIA einfach nicht konsequent und etwas, das ich nicht verstehe."

Nico Hülkenberg

Hülkenberg: Erster Ausfall, Foto: Sutton
Hülkenberg: Erster Ausfall, Foto: Sutton

Abhaken und bloß nicht mehr an dieses Rennen denken. Nico Hülkenberg erlebte in Kanada einen schwarzen Sonntag. Bei der Überrundung eines Hinterbänklers kam es zur Kollision. "Es ist enttäuschend ein Rennen so zu beenden. Überrunden kann manchmal mühsam sein, aber die Jungs sind auch in ihrem Rennen und haben ihre Ereignisse, so wie wir", erklärte der Deutsche.

Bei der Berührung mit Giedo van der Garde zog sich Hülkenberg einen Plattfuß zu. "Nach der Kurve habe ich gemerkt, dass mein Auto schief ist, und wir haben uns entschieden, es abzustellen", erzählte Hülkenberg. Somit hatte der Sauber-Pilot den ersten Ausfall in dieser Saison zu beklagen.