Die Testbeschränkungen stellen in der Formel 1 immer wieder einen Streitpunkt dar. Derzeit dürfen die Teams lediglich an zwölf Tagen vor dem Saisonstart testen, hinzukommen die Young Driver Tests. Während Ferrari für eine Lockerung des Testverbots unter der Saison eintritt, stemmen sich viele Rennställe aus Kostengründen dagegen. Giancarlo Minardi, Gründer des gleichnamigen ehemaligen Teams, würde hingegen mehr Möglichkeiten begrüßen, gerade um die Jugend zu fördern.

"Ein Pilot muss mindestens 3.000 bis 5.000 Kilometer gefahren sein, bevor er sein Auto kennt", sagte der Italiener. "Unter dem aktuellen Reglement ist das nahezu unmöglich. Dazu müssen die jungen Rennfahrer zu Saisonbeginn zumeist auf Strecken fahren, die sie nicht kennen." Will man sicherstellen, dass es zu einem Generationswechsel kommt, so müsse man auch dafür sorgen, dass die Nachwuchshoffnungen genügend Trainingszeit erhalten.

Unterstützung für Gutierrez

"Ich hoffe, dass das, was Herr Montezemolo gesagt hat, bald von Fakten gestützt wird", schloss sich Minardi dem Ferrari-Standpunkt an. "Das würde bedeuten, dass mehr und mehr Aufmerksamkeit auf die jungen Fahrer gerichtet wird, die sich dadurch präsentieren und ihr Potenzial auf der Strecke zeigen könnten", so Minardi, der ergänzte: "Ich habe die Idee der Wiedereinführung der Freitagstrainings für Rookies lange Zeit unterstützt. Wir dürfen nicht vergessen, dass Fahrer wie Vettel und Kubica in den Freien Trainings die Beachtung der Experten gewonnen haben."

In den ersten Saisonrennen wurde Sauber-Pilot Esteban Gutierrez stark kritisiert, zuletzt in Barcelona drehte der Mexikaner jedoch die schnellste Rennrunde. "Bevor man Gutierrez kritisiert, sollte man ihm mehr Zeit geben, um sich zu entwickeln", sagte Minardi. "Das Team muss nun dafür sorgen, dass er ruhig arbeiten kann. Es wäre extrem unfair, ihn jetzt nach fünf Rennen auf zumeist unbekannten Strecken rauszuwerfen. Leider hatte er nicht die Möglichkeit, sich für das Racing optimal vorzubereiten."