Kein guter Tag für Felipe Massa: Zuerst belegte er im Qualifying zum Spanien GP nur Rang sechs, dann wurde er in der Startaufstellung noch drei Plätze nach hinten versetzt, weil er Mark Webber aufgehalten haben soll. "Ich bin nicht gerade zufrieden, nach den Zeiten heute morgen habe ich mir mehr ausgerechnet", meinte der Brasilianer. "Leider hatte ich im dritten Sektor ein bisschen Untersteuern, das hat mich Zeit gekostet. Aber das Rennen morgen ist lang, da ist noch alles möglich."

Ein Grund dafür, dass er nicht so gut abschnitt wie in der dritten Trainingssession, in der er die Bestzeit markierte, war aber mit Sicherheit auch, dass die Konkurrenten noch nicht alle Karten auf den Tisch gelegt hatten. "Unsere Rivalen haben ihr wahres Potenzial erst am Nachmittag gezeigt", gestand Massa ein. Dass gleich zwei Mercedes-Fahrer die erste Startreihe besetzen, kommt für den 32-Jährigen jedoch nicht unerwartet. "Die Pace von Mercedes hat mich nicht überrascht. Sie waren schon bei den Wintertests immer stark hier - und das Auto ist im Qualifying immer konkurrenzfähig."

So sah es auch Stefano Domenicali, doch der erste Gedanke des Teamchefs galt Technik-Direktor Pat Fry, der wegen Nierensteinen zur Behandlung ins Krankenhaus musste. "Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen, dass er bald zu uns zurückkehrt", sagte der Italiener. Ob es am Fehlen des Technikchefs lag, dass Ferrari im Qualifying hinter den eigenen Erwartungen zurückblieb, ließ Domenicali offen. Zufrieden war er jedenfalls nicht. "Wir wussten, dass wir heute nicht um die Spitze kämpfen können, aber mit dem Resultat können wir nicht zufrieden sein", stellte er klar.

Doch genauso wie Massa hat der Ferrari-Boss die Hoffnung auf eine Platzierung im Vorderfeld noch nicht aufgegeben. "Die dritte Startreihe ist eine gute Ausgangsposition für das Rennen", sagte er. "Wir haben das Potenzial, um weiter nach vorne zu kommen. Ein guter Start wird sehr wichtig sein, um ein paar Plätze gutzumachen." Ein Vorteil könnte es jedoch sein, dass Ferrari im Rennen im gleichen Maßen stärker wird, in dem die Reifen abbauen, vermutete er. "Der Verschleiß wird hier ein großer Faktor sein, wir müssen sicherstellen, dass wir jede Chance, die sich uns bietet, auch nutzen."