Das letzte Rennen war für dich eigentlich schon nach dem Start gelaufen, als du dir den Reifen am Auto von Felipe Massa aufgeschlitzt hast. Wie kam es dazu?
Ich habe unterschätzt, wie scharf die Kanten eines Frontspoiler sein können, das war mein Verhängnis. Aber ich gebe niemandem die Schuld für den Reifenschaden. Ich versuche daraus zu lernen, hoffentlich passiert mir so etwas nicht mehr. Ich habe auch gar nicht haben mehr mit Felipe darüber gesprochen, es war kein großer Zwischenfall. Er hatte stehende Räder und ist ein bisschen weit rausgekommen. Ich war auch ziemlich weit draußen, ich habe es einfach versucht, es gab eine Möglichkeit in dieser Kurve, da gab es in der Vergangenheit schon einige Überholmanöver. Aber wir fighten alle am Limit, da kann das passieren. Mich jetzt auf das Negative zu konzentrieren, wäre nicht förderlich. Für mich ist der Vorfall abgehakt. Ich habe mich wirklich gefreut, dass ich das Rennen zu Ende gefahren bin. Ich war sehr schnell unterwegs und konnte sehen, wie gut das Auto funktioniert. Das waren wichtige Daten und eine gute Erfahrung für mich.

Du warst zeitweise schneller unterwegs als Sebastian Vettel...
Genau, es war toll, zu sehen, dass es geht, das ist eine kleine Bestätigung und gibt einem ein besseres Gefühl, vor allem, wenn man nach einer Runde einen Reifenschaden hat und denkt, das Rennen wäre gelaufen. Ich musste anfangs auch mit mir Kämpfen, es war schwierig sich noch einmal neu zu fokussieren. Aber ich bin zu Ende gefahren und es hat mir im Nachhinein viel gebracht - auch wenn ich nur 13. geworden bin. Ich hatte eine halbe Minute Rückstand und habe viel Zeit auf das Feld gut gemacht.

Geht das auch in Barcelona?
Hier ist das mit Sicherheit schwieriger. Die Aerodynamik steht auf dieser Strecke mehr im Vordergrund. Ein paar werden im Qualifying bestimmt schneller sein als wir. Aber ich will nichts ausschließen. Ich glaube, wir können im Rennen eine gute Rolle spielen.

In Barcelona gibt es immer zahlreiche Updates. Welche Neuigkeiten gibt es an deinem Auto?
Nur Details. Wir haben an der Aerodynamik gefeilt, da müssen wir morgen noch ein paar Dinge ausprobieren. Mechanisch haben wir auch etwas Neues drauf. Mehr kann ich aber noch nicht sagen.

Gilt eigentlich immer noch: Wenn ein Auto hier schnell ist, ist es überall schnell, dann passt es für den Rest des Jahres?
Eigentlich schon. Man braucht hier Grip - und fast auf jeder Strecke braucht man Grip, aber nicht auf allen. Manchmal ist es auch einfach nur wichtig, schnell auf der Geraden zu sein, das hat man vor ein paar Jahren gesehen, als Force India nur in Spa und Monza so gut unterwegs war, aber nirgendwo anders. Ich würde sagen, auf das Jahr gesehen hat man gute Karten, wenn man hier schnell ist.

Der harte Reifen soll hier ein größeres Temperaturspektrum haben. Hilft euch das?
Das macht es für jeden einfacher. Es wird interessant sein, ob es für einige Teams einen wirklich großen Unterschied macht. Vielleicht hilft es den einen mehr als den anderen. Manche hatte in den letzten Rennen sehr mit den Reifen und der Hitze zu kämpfen, und in Bahrain gab es viele verschiedene Strategien. Bei Mercedes war es sehr offensichtlich, dass sie Probleme hatten, die Pole Position umzusetzen. Ich glaube nicht, dass es für uns schlecht ist. Vielleicht werden die anderen etwas zulegen.