McLaren hat seinen neuen MP4-28 feierlich der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Doch ein Stuhl blieb während des Launch im McLaren Technology Centre in Woking unbesetzt: der von Paddy Lowe. Um den Noch-Technikdirektor von McLaren ranken sich nicht wenige Gerüchte, dass er zu Mercedes wechselt. Teamchef Martin Whitmarsh äußerte sich nun zu der Personalie Lowe. "Für den Rest des Jahres wird er Teil des Teams sein. Darüber hinaus ist es noch nicht klar", so Whitmarsh. Heißt konkret: Der umworbene Lowe bleibt 2013 bei McLaren. Angeblich soll ihm vor geraumer Zeit McLaren-Boss Ron Dennis eine ordentliche Gehaltserhöhung angeboten haben.

McLaren sorgte mit Lowes Abwesenheit bei der Präsentation des neuen Chrompfeils für zusätzliche Spekulationen - wechselt er etwa noch dieses Jahr zu Mercedes und folgt damit Lewis Hamilton? Whitmarsh räumte mit dem Gerücht auf und erklärte den Grund für dessen Absenz. "Er will nicht für Ablenkung sorgen. Aus seinem eigenen Interesse hatte er das Gefühl, dass es unangemessen wäre, hier zu sein." Hätte Lowe an dem Event teilgenommen, wäre er natürlich ein gefundenes Fressen für die Fragen der zahlreichen anwesenden Journalisten gewesen - der Launch des MP4-28 wäre somit wohl in den Hintergrund gerückt.

"Natürlich herrscht großes Medieninteresse, ich denke, dass es gut ist, dass sich Paddy auf seine Arbeit konzentriert", so Whitmarsh. Wie es mit Lowe über 2013 hinaus weitergeht, ist noch unklar. Laut Whitmarsh soll aber recht bald eine Entscheidung fallen, ob er McLaren verlässt oder langfristig bleibt: "Das ist etwas, über das wir in naher Zukunft eine gewisse Sicherheit haben werden."

Zuletzt hatte Mercedes-Teamchef Ross Brawn verraten, dass es Gespräche mit Lowe gab. Dabei sei es jedoch nicht um einen sofortigen Wechsel zu den Silberpfeilen, sondern um eine langfristige Lösung gegangen. Sollte Lowe zu Mercedes wechseln, könnte Brawn das Team im Umkehrschluss verlassen. Er merkte an, dass er sich bezüglich seiner langfristigen Zukunft bei Mercedes noch nicht vollends sicher sei und für den Fall eines Abschieds eine Alternative gefunden werden müsse - so, wie er es auch einst bei Ferrari handhabte.