In Austin könnte Sebastian Vettel Geschichte schreiben. Bei seinem 100. Grand Prix könnte sich der Heppenheimer zum jüngsten Dreifach-Weltmeister küren. All diese Hintergrundgeräusche interessieren den Red-Bull-Piloten momentan aber wenig, denn er will sich nur auf das Rennen in den USA konzentrieren, bei dem er sich und sein Team in einer guten Position sieht. "Ob es nun der 100. oder der 35. Grand Prix ist, ist nicht wichtig. Das ist nur eine Zahl und wir sind hier, um Rennen zu fahren und darauf freue ich mich", so Vettel.

Letzten Endes ist für ihn primär wichtig, sich den Titel ein drittes Mal zu sichern, ob das an diesem Wochenende oder eine Woche später in Brasilien gelingt, spielt für Vettel keine Rolle. "Wir haben einen Job zu erledigen, bevor es ans eventuelle Feiern geht, und ob das nun als Sambatänzer oder Cowboy sein wird, ist sekundär", scherzte der Heppenheimer. "Hauptsache, es gibt etwas zu feiern."

Respekt vor Alonso

So einfach wird ihm sein Gegner Fernando Alonso das Feiern aber nicht machen wollen und Vettel machte nochmals deutlich, wie sehr er seinen Kontrahenten respektiert. "Er ist einer der besten Fahrer, die wir haben. Er ist konstant, schnell und engagiert in Bezug auf Ferrari", lobte der Red-Bull-Mann. Schließlich sei der F2012 zu Beginn der Saison oftmals höchstens gut genug für die Top-5 gewesen, aber der Spanier hätte sich zurückgekämpft. Auch Ferrari hätte in Sachen Entwicklung eine mehr als starke Leistung demonstriert. "Sie haben seit den Wintertests sicherlich ein paar sehr gute Schritte nach vorne gemacht, vielleicht die größten Schritte von allen." Dennoch müssten er oder Red Bull sich nicht verstecken oder Angst haben, wenn sie morgens ins Fahrerlager laufen.

Wie bereits zuvor, rechnet Vettel auch in Austin mit der Scuderia und gab zu, Druck zu verspüren. "Aber wir haben sehr hart gearbeitet, um zu diesem Zeitpunkt in der Saison noch Druck verspüren zu können", so der Heppenheimer. Wem der Circuit of The Americas nun am Ende besser liegen wird, vermochte er nicht zu sagen, schließlich seien die Eindrücke aus dem Simulator immer ein wenig anders als die Realität der Strecke. Zudem könne viel passieren, was sein Start aus der Boxengasse nach einem eigentlich guten Qualifying in Abu Dhabi bestens demonstriert hätte.

Den Kurs verglich der Heppenheimer ein wenig mit Suzuka, wo er 2012 gewinnen konnte. Dennoch mahnte er, die starken Lotus und auch McLaren, die ohne technischen Defekt mit Lewis Hamilton in Abu Dhabi vermutlich den Sieg gefeiert hätten, nicht abzuschreiben. Letzten Endes wollte er aber auf den Freitag warten, um im Auto ein Gefühl für die Strecke zu entwickeln und sich nicht in endlosen Spekulationen zu verlieren. "Es rentiert sich nicht, Energie auf die verschiedenen Möglichkeiten zu verschwenden, was wir machen müssen, ist uns immer wieder unser Ziel vor Augen zu führen, und das ist erfolgreich zu sein."