Giedo van der Garde war bereits im Rahmen des Rennwochenendes von Abu Dhabi im ersten Freien auf dem Yas Marina Circuit im Einsatz, musste sich am Dienstag bei den Young Driver Tests aber trotzdem erst an die Strecke gewöhnen, weil ihm am Freitag ein Motorproblem einen Strich durch die Rechnung machte. "Es war gut, viel Zeit auf der Strecke verbringen zu können und das Hauptziel ist es, meine Beziehung zum Team zu verbessern", freute sich der Caterham-Pilot über seinen friktionsfreien Einsatz.

Der Niederländer spulte 57 Runden ab und belegte mit einer Zeit von 1:45.936 den letzten Platz im sechs Wagen starken Fahrerfeld. Im Fokus stand bei Caterham jedoch nicht die Zeitenjagd, sondern Arbeiten an der Aerodynamik-Performance, wozu Sensoren am Wagen angebracht und verschiedene mechanische Konfigurationen getestet wurden. "Ich musste konstant und vorsichtig fahren und war nicht auf reinen Speed aus", erklärte van der Garde. Am Ende der Session zog er zwar frische weiche Reifen auf und wollte ein paar schnellere Runden in den Asphalt brennen, allerdings machte ihm eine von Luiz Razia verursachte rote Flagge einen Strich durch die Rechnung.

Es gäbe noch ein paar Kleinigkeiten, die das Setup für seine Bedürfnisse verbessern würden, weshalb auch am Mittwoch das Testen von Fahrzeugteilen sowie die Absolvierung von Aerodynamik-Programmen und das Ausloten von Setup-Optionen im Vordergrund stehen werde. "Jetzt weiß ich, in welche Richtung ich gehen muss", meinte der Niederländer, dessen Zeiten rund eine Sekunde langsamer als jene der Stammpiloten Vitaly Petrov und Heikki Kovlainen im Qualifying ausfielen. "Es schaut recht gut aus", so der 27-Jährige. "Ich bin über die Zeiten ziemlich erfreut, aber es gibt noch etwas Spielraum." Er hätte zwar gerne etwas mehr Runden auf dem Yas Marina Circuit gedreht, doch die Montage der zahlreichen Teile forderte ihre Zeit, sodass nicht mehr möglich gewesen sei. Am Mittwoch werde er jedoch mehr Zeit auf der Strecke bekommen, verriet der GP2-Pilot.

Bald unterschreiben

Da die Gerüchteküche ihre Pforten auch im Rahmen der Young Drivers Tests nicht schließt, äußerte sich van der Garde zu seinen Chancen, im kommenden Jahr bei Caterham im Renncockpit zu sitzen. "Ich habe noch nicht unterschrieben, hoffe aber, es bald zu tun", gab er sich auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com optimistisch. "Ich bin hier glücklich, das Team besteht aus tollen Leuten und sie arbeiten wirklich hart", streute er seiner Mannschaft, bei der Teamchef Tony Fernandes zurücktrat, Rosen.

Da Caterham in der Konstrukteurs-Wertung derzeit hinter Marussia nur auf dem elften Rang liegt, erwägt das Team für die kommende Saison auf Pay-Driver zu setzen, was Kovalainens Chancen schmälern und van der Gardes Aussichten verbessern könnte. "Sie haben mir gutes Feedback gegeben, also beeilen wir uns, unterzeichnen und bereiten uns auf das kommende Jahr vor", meinte der Niederländer mit einem Lächeln auf den Lippen.