Lange musste Sebastian Vettel am Samstagabend unter dem Flutlicht des Yas Marina Circuit bangen und zittern. Am Ende lohnte es sich nicht: Um 22:42 Uhr Ortszeit verkündete die FIA: Vettel verliert seinen dritten Startplatz und startet am Sonntag aus der Boxengasse in das drittletzte Saisonrennen in Abu Dhabi starten. Sein WM-Rivale Fernando Alonso rutscht dadurch einen Platz nach vorne auf Platz sechs.

Der Red-Bull-Pilot fuhr im letzten Qualifying-Abschnitt die drittbeste Zeit, blieb aber auf dem Weg zurück an die Box in Kurve 19 stehen. Auf Aufforderung von Motorenpartner Renault hatte ihn sein Team via Funk angewiesen, sein Auto sofort am Streckenrand abzustellen. Die FIA stellte fest, dass das Auto dabei nur 850 ml Benzin im Tank hatte. Die Gründe dafür muss Red Bull noch genau untersuchen.

Artikel 6.6.2 des Technischen Reglements besagt: "Der Teilnehmer muss sicherstellen, dass während des Events zu jeder Zeit eine Spritprobe von einem Liter entnommen werden können muss."

Gleichzeitig muss das Auto nach einer Session aus eigener Kraft zurück an die Box gefahren werden. Als einzige Ausnahme gilt, wenn das Team gegenüber den Rennkommissaren "höhere Gewalt" nachweisen kann. Die FIA akzeptierte ein Problem mit dem Benzinsystem am Red Bull als "höhere Gewalt", doch Vettel hatte trotzdem zu wenig Sprit im Tank und wurde deshalb vom Qualifying ausgeschlossen.

Ähnliches war in dieser Saison schon Lewis Hamilton nach einer Pole Position in Barcelona widerfahren; auch er musste ans Ende des Feldes zurück.

Sebastian Vettel blieb beim Verlassen des Fahrerlagers Samstagnacht gelassen. Obwohl er von einer wilden Journalistentraube umgeben war, hatte er sogar Zeit zu scherzen. "Lasst doch die Blumen heil, die müssen nicht wegen meiner Strafe zertrampelt werden."

Die Strafe kommentierte er so: "Ich bin natürlich enttäuscht, aber es bringt nicht, sich aufzuregen. Ich muss es akzeptieren, wie es ist und versuchen, das Beste herauszuholen. Es ist immer noch alles möglich."