In einem langen Verhandlungsprozess haben sich FIA, FOM und die Formel-1-Teams darauf geeinigt, das Reglement künftig durch eine 18-köpfige Kommission bestehend aus jeweils sechs Vertretern der drei Parteien inklusive Vetorecht der nicht in der Kommission vertretenden Teams festlegen zu lassen. Ross Brawn äußerte sich positiv über den neuen Schritt, da dieser das Regel-Prozedere deutlich entschlacke.

Derzeit werden Regeländerungen durch die Technical Working Group (TWG) oder Sporting Working Group (SWG) formuliert und dann durch eine 26-köpfige Kommission bestehend aus Vertretern von Teams, FIA, FOM, Sponsoren, Rennstrecken und Motorenbauern ratifiziert. Brawn sieht mehrere Probleme beim gegenwärtigen Vorgehen, zunächst einmal aufgrund geringerer Heterogenität: "Ich denke, jedem ist klar, dass die F1-Kommission eine wichtige Institution ist, aber es ist nicht einfach, diese Gruppe an einen Tisch zu bekommen, um über die Zukunft der Formel 1 zu entscheiden."

Der zweite Vorteil des neuen Systems bestehe darin, dass zwischen der TWG und SWG ein großer Unterschied bestanden habe. "Und wegen ihrer Struktur war es schwierig, in der F1-Kommission eine Debatte über die strategische Richtung der Formel 1 zu führen. Ich denke, diese [Strategie-] Gruppe wird sehr nützlich sein im Hinblick darauf, ein Forum für die kommerziellen Rechteinhaber, den leitenden Apparat und die Teams zu bilden, um die Zukunft der Formel 1 zu diskutieren."

Das gelte insbesondere im Hinblick auf wichtige Kernfragen der Formel 1: "Was wollen wir? Ist das Racing gut oder schlecht? Müssen wir das Konzept ändern? Müssen wir das Qualifying weiterentwickeln? Wie ist die Situation bei den Reifen? Für all diese breitgefächerten Themen, für die es derzeit keine wirklich strukturierte Organisation zum Diskutieren gibt, wird es eine sehr nützliche Funktion darstellen", glaubt der Mercedes-Teamchef. Die erste Aufgabe des Komitees dürfte allerdings keine sportliche sein: Beim Thema Kostenreduktion besteht dringender Handlungsbedarf.