Sebastian Vettel galt als der gesetzte Polesetter in Korea und einige Journalisten äußerten bereits scherzhaft, den Qualifikationsbericht eigentlich bereits im Vorfeld schreiben zu können. Am Ende kam es anders und sein Teamkollege Mark Webber schnappte dem Heppenheimer den Platz an der Sonne vor der Nase weg. "Die Runde wäre möglich gewesen", bezog sich der Red-Bull-Star auf die 1:37,242 von Webber. "Dennoch kann man nicht von Frustration sprechen, denn wir hatten eine großartige Session und ich konnte Platz zwei für Red Bull gewinnen."

Die ersten beiden Qualifying-Abschnitte seien für ihn sehr gut gelaufen, aber in Q3 war keine Steigerung mehr möglich. Ein Grund dafür könnte auch Felipe Massa gewesen sein, den Vettel auf dem Weg in die Box vermutete. Eine Schuldzuweisung wollte sich der Heppenheimer aber sparen. "Ich denke, wir haben genug von diesen Diskussionen, wer wem was getan hat und wer wem im Weg stand - es war mein Fehler und solche Dinge passieren."

McLaren war schneller

Nun geht der Blick in Richtung Rennen, wo Vettel sich einfach auf den Start konzentrieren, aber nicht 100 verschiedene Szenarien im Kopf durchspielen möchte. "Wenn ich mir von vornherein einrede, dass es nichts wird, dann ist das auch so", erklärte der Doppelweltmeister ganz pragmatisch. Dennoch gilt es Lewis Hamilton im Auge zu behalten, der von der besseren Seite aus ins Rennen geht und dessen McLaren sich am Freitag über die Longruns stärker präsentierte als der Red Bull.

Sebastian Vettel glaubt auf McLaren aufgeholt zu haben, Foto: Sutton
Sebastian Vettel glaubt auf McLaren aufgeholt zu haben, Foto: Sutton

"McLaren war schnell - schneller als wir", gab Vettel zu, der das aber nicht als Problem wertet. Schließlich hätte sein Team den Red Bull seither verbessert, was sich auch im Rennen auswirken würde. Wie bei jedem anderen Rennen glaubt Vettel an den Schlüssel Reifen, wie die Strategie aussehen wird, ist sich Red Bull aber noch nicht sicher.

Am liebsten würde er seinen Teamkollegen Webber natürlich gleich am Start überholen und der kurze Weg zur ersten Kurve, der lange Geraden folgen, würden auch eine gute Möglichkeit bieten. Sollte dieses Vorhaben nicht gelingen, steht erneut das Thema Stallorder im Raum, doch davon wollte der Doppelweltmeister nichts wissen. "Im Moment gilt es, sich auf das Rennen vorzubereiten und nicht darüber nachzudenken, was in Runde 47 oder 48 passiert, das ist noch weit weg", gab er zu Protokoll. Schließlich müssten beide Piloten zunächst ihr Rennen fahren und dann könne man weitersehen. "Ich erwarte aber nichts - ich erwarte nur von mir selbst, bereit zu sein, um zu versuchen, den Sieg zu holen."