Auf der Pressekonferenz im koreanischen Yeongam zeigte sich Romain Grosjean geläutert. Er entschuldigte sich bei Mark Webber dafür, dass er ihn beim Start zum Japan Grand Prix von der Strecke schob und gelobte Besserung. "Ich versuche hier in der ersten Runde keine Berührung zu haben, das ist klar eins der Ziele", versicherte der Lotus-Pilot. "Ich bin nicht dumm, ich bin mir des Risikos beim Start durchaus bewusst. Ich arbeite daran, ein paar Dinge zu ändern, aber das passiert nicht einfach von einem Tag auf den anderen. Der Prozess dauert an", forderte er Geduld und Nachsicht.

"Ich habe den Preis für meine Fehler bezahlt. Ich habe viel mit dem Team gesprochen - sie und ich sind nicht glücklich darüber, wie wir durch die ersten Runden gekommen sind. 550 Menschen arbeiten in Enstone, um uns das beste Auto zur Verfügung zu stellen. Wenn ich dann auf den ersten hundert Metern alles kaputt mache, ist das nicht gut. Das ist mir alles bewusst", zeigte sich der Schweizer mit französischer Rennlizenz einsichtig. "Ich werde mit so viel Voraussicht wie möglich die erste Runde bestreiten, im Rennen sind wir normalerweise ok."

Zu den neuerlichen Bekundungen Sir Jackie Stewarts, dass er ihm bei der Bewältigung seiner Probleme beim Start helfen wolle, gab es von Seiten Grosjeans bislang keine Äußerungen. Martin Brundle jedoch nahm zu dem Vorhaben Stewarts Stellung. "Er [Grosjean] braucht möglicherweise die Hilfe von jemandem wie Sir Jackie Stewart, auch wenn es besser gewesen wäre, dies wäre eher hinterher als vorher publik geworden", erklärte Brundle in seiner Kolumne für Skysports. "Ich denke, Grosjeans Pace und Fähigkeiten sind es wert, seinem unstrittigen Problem von Berührungen im Nahkampf - besonders auf der ersten Runde, wenn so viel los ist - Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen."

Brundle räumte jedoch ein, dass in solchen Situationen purer Instinkt gefordert sei. "Er trifft unter Druck die falschen Entscheidungen. Wenn man davon ausgeht, dass mit seiner Sehkraft alles in Ordnung ist, dann verarbeitet sein Gehirn in diesen kritischen Momenten offenbar Informationen auf die falsche Art", mutmaßte Brundle. "Es kann keine Pechsträhne sein, noch kann man das sicher in Ordnung bringen. Dafür wünsche ich ihm viel Glück. Er wird nicht mehr viele Chancen bekommen."