Lewis Hamilton stellte die Geduld von McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh in den letzten Wochen hart auf die Probe. Zum einen lässt er sein Team weiterhin warten, was seine Entscheidung 2013 angeht, zum anderen ließ er zuletzt kein Fettnäpfchen aus wie die Twitter-Affäre in Spa-Francorchamps beweist. Jo Ramirez, der 17 Jahre lang für McLaren arbeitet, glaubt den Grund für die Twitter-Affäre zu kennen.

Hamilton konnte es nicht verkraften, dass Teamkollege Jenson Button schneller war. "Die Zeiten haben sich verändert. Ich weiß nicht, ob es an den Medien liegt oder dem Rambazamba, der um die F1 gemacht wird, aber die heutigen Piloten scheinen es nicht akzeptieren zu können, wenn der Teamkollege schneller ist", so Ramirez. Dass Hamilton in Belgien wichtige Telemetriedaten twitterte, sei dem politischen Machtkampf in den Köpfen der Fahrer geschuldet.

"Hamilton hat sich einfach für den falschen Heckflügel entschieden, aber damit konnte er sich nicht abfinden. Er wollte der Welt unbedingt zeigen, warum er langsamer war als sein Teamkollege", meinte Ramirez. Hamilton müsse noch lernen, dass es nicht immer ausreicht, der schnellste Fahrer im Rennen zu sein. "Ohne Zweifel ist Hamilton schneller als Button, aber Button hat mehrmals gezeigt, dass nicht immer der Schnellste das Rennen gewinnt - vor allem im letzten Jahr. Man muss auch klug vorgehen und darin ist Button stärker als Hamilton", erklärte Ramirez.