Romain Grosjean hat seine Strafe nach dem Rennen in Belgien akzeptiert. Der Lotus-Pilot war für den Grand Prix in Monza gesperrt worden und es wurde ihm eine Geldbuße von 50.000 Euro auferlegt, weil er beim Start eine Massen-Karambolage verursacht hatte. Einfach konnte Grosjean die Strafe freilich nicht akzeptieren, aber er sah seine Schuld voll ein. "Wenn man den Rennsport liebt, ist das sehr hart. Ich akzeptiere meinen Fehler", erklärte er.

Er musste betonen, dass er Lewis Hamilton nicht absichtlich einklemmen wollte, als er auf dem Weg Richtung La Source nach rechts zog und dem McLaren-Piloten damit den Platz so eng machte, dass es zur Kollision und einer Kettenreaktion kam, der Fernando Alonso und Sergio Perez zum Opfer fielen und die bei einigen anderen Autos Schäden hinterließ. "Wir wissen, La Source ist eine sehr schwierige Kurve. Es war ein etwas verrückter Start, da Pastor zu früh losfuhr und der Sauber [von Kobayashi] stark rauchte. Ich machte einen Fehler und schätzte den Abstand zu Lewis falsch ein. Ich war sicher, dass ich vor ihm bin. Also führte ein kleiner Fehler zu einem großen Zwischenfall."

Es tut mir sehr, sehr leid

Grosjean wollte allerdings festhalten, dass er seine Linie nicht wechselte, sondern normal von links nach rechts fuhr. "Ich wollte niemanden in die Mauer drücken - ich bin nicht hier, um das Rennen in der ersten Kurve zu beenden. Es tut mir sehr, sehr leid und ich bin froh, dass niemand verletzt ist. Ich muss aber sagen, die Entscheidung ist sehr, sehr schmerzhaft." Der Schweiz-Franzose war in diesem Jahr bereits in einige Vorfälle zu Rennbeginn verwickelt und er sagte, dass er sich mehr über sich selbst als über die Strafe ärgerte. Er wollte aber auch anmerken, dass die Unfälle nichts mit zu großer Aggressivität zu tun haben.

"Es ist zu oft passiert. Wenn es mehr als einmal passiert, ist es zu oft, das stimmt. Doch ich sage, es ist nicht immer gleich. Es ist nicht überaggressiv, wenn man 200 Meter zu spät bremst, das ist meistens einfach nur eine Fehleinschätzung des Platzes, den ich vor oder neben mir habe. Es stimmt, dass wir in den Spiegeln nicht viel sehen und es geht beim Start sehr schnell. Ich war mir zu 100 Prozent sicher, ich war vor Lewis, doch das war ich nicht, also muss ich über meine Sicht im Auto nachdenken. Ich bin am meisten über mich selbst verärgert, dass ich die Lücke zu Lewis' Auto falsch eingeschätzt habe", erklärte der Lotus-Pilot.

Analyse ist angesagt

Vorerst will er nun einmal schauen, wie er den Rest der Saison ohne weiteren Fehler bestreiten kann. Immerhin geht es für ihn auch um seinen Verbleib 2012 und eine dermaßen harte Strafe kommt da nicht unbedingt gut an. "Das ist zu viel, ich weiß das. Einige Dinge sind nicht mein Fehler, aber ja, ich werde das analysieren und ich werde versuchen, das in den letzten sieben Rennen nicht zu wiederholen. Ich will natürlich keine weiteren Unfälle bis zum Saisonende. Daher werde ich arbeiten, ich werde das so gut es geht analysieren und vermeiden. Einiges war Pech, anderes war mein Fehler, aber jetzt ist Zeit, dass es damit Schluss ist."