Die Anlenkpunkte der Querlenker am MR01 scheinen für Timo Glock zur unendlichen Geschichte zu werden. Zwar hat das Team über die Sommerpause die Probleme in Hockenheim und Budapest analysiert und ist zu einer neuen Lösungsvariante gekommen, doch ob diese in Belgien funktioniert, ist unklar. "Wir wissen, woran es liegt. Wir haben versucht, es in der Sommerpause zu beheben, da das Problem nicht auf der Strecke lösbar ist, sondern dazu spezielle Tests nötig sind. Es ist sehr schwierig, weil man nicht weiß, wann das Problem auftritt", gestand Glock.

In Ungarn verlor der Deutsche aufgrund des Problems zwei Sekunden pro Runde auf die Konkurrenz. "Das Auto war speziell auf der Bremse unglaublich instabil. Ich habe verschiedene Sachen beim Fahrstil ausprobiert, aber nichts hat geholfen", erinnerte sich der Deutsche. Immerhin weiß Marussia in Bezug auf das neue Auto, was man anders machen muss. Mit dem neuen Boliden, der erstmals auch KERS besitzen wird, erhofft sich der Rennstall den Sprung ins Mittelfeld.

"Ich erwarte mir durch KERS einen deutlichen Schub, also mindestens eine halbe Sekunde bis sechs Zehntel. In unserer Situation ist KERS besonders wichtig. Auch wenn wir die Aerodynamik deutlich verbessern müssen, fünf Zehntel sind fünf Zehntel - und das durch Knopfdruck", erklärte der Marussia-Pilot. Dass es bisher keines der neuen Teams ins Mittelfeld geschafft hat, überrascht ihn nicht. Dafür sei einfach der Unterschied der Teams zu groß.

"Die Top-Teams haben das Geld und die Leute, was es schwierig macht, den Rückstand wettzumachen. Zudem bringen die Top-Teams jedes Rennen neue Teile - egal, ob kleine oder große Updates. Bei ihnen gibt es keinen Stillstand", erklärte Glock. Diese Gründe seien auch den Sponsoren sowie der Chefetage bewusst, weshalb es keinerlei Druck von oben gibt. "Sie alle wissen, was es braucht, um ins Mittelfeld vorzustoßen. Sie können die Situation ganz gut einschätzen", verriet der Deutsche.