Dass der Biss bei Mark Webber auch gegen Ende seiner sportlichen Laufbahn nicht nachgelassen hat, hat der Australier diese Saison schon mehrfach eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Neben seinem Silverstone-Sieg vor zwei Jahren wiederholte er heuer auch seinen Triumph in den Straßen von Monte Carlo. Für den Australier sind es diese großen Momente, die ihn auch in der Zukunft nach Erfolg trachten lassen und ihn immer weiter motivieren, um noch mehr zu erreichen und sich seinen eigenen, ganz speziellen Platz in den Gesichtsbüchern der Königsklasse zu sichern. Derzeit liegt der Red-Bull-Pilot mit neun Grand-Prix-Triumphen auf Rang 33 der ewigen Siegerliste. Damit hat er zwar bereits ehemalige Weltmeister wie John Surtees und Keke Rosberg überholt, doch das ist Webber noch nicht genug.

"Es ist die menschliche Natur, dass man immer noch mehr will. Dass man mehr Siege als einige Weltmeister hat, daran denkt man ja nie - dabei ist es genau so", erklärte er mit Blick auf seine eigenen Zwänge und Wünsche vor dem Karriereende. Das Ziel sei klar und laute, noch möglichst viel zu gewinnen, bevor eines Tages mit der Formel 1 Schluss sei - nur so könne man weiter am eigenen Legendenstatus feilen. "Ich habe jetzt neun Siege und natürlich will man davon immer mehr. Also warten wir einmal ab und schauen, was dann in Bezug auf die andere Sache passiert." Mit der anderen Sache meint Webber die Weltmeisterschaft. Derzeit liegt er 40 Punkte hinter WM-Leader Alonso. Seinen Red-Bull-Vertrag hat der Australier erst kürzlich verlängert - auch, um im Team weiterhin den nötigen Rückhalt für einen Titelangriff zu haben.

"Ich bin natürlich schon sehr stolz, was ich geschafft habe, aber man will eben immer noch mehr und das ist normal. Als ich damals Australien verlassen habe und in eine, sagen wir einmal 'anständige' Karriere in der Formel 1 aufgebrochen bin, war das ja etwas, was einem niemand garantieren konnte. Ich folgere daraus, dass ich das bekommen habe, was ich verdiene", erklärte Webber. "Ich hatte meine Höhen und Tiefen, aber das Verbessern meiner Statistik liegt in meinen Händen. Ich muss sehr, sehr hart arbeiten, aber letzten Endes lügen die Zahlen nicht", so der Red-Bull-Star ehrlich. "Ich bin in einem Weltklasse-Team und wir können sehr viele Statistiken verbessern - und das ist genau das, was ich machen möchte."