Toro Rosso hat schon bessere Zeiten erlebt als aktuell. Dem Auto fehlt Pace und damit haben es Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne schwer, ausgerechnet in ihrem Rookie-Jahr besonders viel auszurichten. "Wir kämpfen mit dem Auto und holen alles raus. Die Rundenzeit heute, die 1:24.3, das war sicher nicht die absolut bestmögliche. Eine 1:24.0 oder vielleicht auch eine 1:23.9 war heute möglich", sagte Ricciardo nach den Freitagstrainings. Selbst mit dem möglichen Bestwert wäre er aber nicht weiter vorne gelandet als auf Platz 16. Der Australier konnte nur betonen, dass er wie auch Vergne hart fährt, pusht und alles gibt.

Die Hoffnung besteht klarerweise darin, dass das Team noch etwas findet, womit das Potential freigeschalten wird. Die bisherigen Änderungen brachten allerdings nur kleine Verbesserungen. Am Freitag hatte Toro Rosso zwei große Veränderungen bei Ricciardo probiert, die gaben ihm zumindest ein gutes Gefühl. "Wir sind aber immer noch recht langsam und machen morgen weitere Änderungen. Hoffen wir, es bringt uns näher ran. Nichts, was wir ändern, wird einen großen Unterschied machen, aber vielleicht bringt es ein paar Zehntel, womit wir etwas besser aussehen", meinte er.

Im Detail versteckt

Bisher ist Toro Rosso jedenfalls weiter und weiter zurückgefallen, diesen Trend will Ricciardo aufhalten, wobei er meinte, dass neue Teile sicher eine Hilfe wären. "Ich will aber niemandem die Schuld geben. So ist die Situation und wir müssen machen, was möglich ist. Hoffentlich passiert bald etwas, wir kommen da raus und das Auto ist echt schnell. Heute Morgen fühlte es sich nicht schlecht an. Beim ersten Run war der Grip echt gut, doch bei den Rundenzeiten waren wir zwei, zweieinhalb Sekunden hinten. Es liegt also an etwas anderem. Bei der Balance kämpfen wir hier und da mit dem Auto, wenn aber die Rundenzeit nicht passt, dann ist da etwas im Detail versteckt, bei dem wir uns nicht sicher sind", sagte Ricciardo.

Inwiefern ein neuer Technikdirektor helfen kann, da war er sich nicht sicher. Er wusste nicht einmal genau, wie die Situation rund um Giorgio Ascanellis möglichen Abschied und James Keys spekulierte Ankunft aussieht. Er meinte nur, es wäre wichtig, einen guten Mann an der Position zu haben. "Vielleicht kommt die Sommerpause aber jetzt zu einer guten Zeit. Dann kann jeder darüber nachdenken, was passieren muss. Vielleicht hilft das und in Spa ist alles wieder normal oder es gibt Änderungen."

Cockpit für 2013

Keine Änderungen erwartet Ricciardo bei seinem Arbeitsplatz für kommendes Jahr. Er ging davon aus, dass er bei Toro Rosso bleiben wird, sollte er die nächsten Rennen nicht kompletten Mist bauen. "Meine Qualifyings waren OK, in den Rennen ging es etwas rauf und runter. Aber mit noch ein paar guten Rennen und ordentlichen Qualifyings habe ich dann wohl so viel getan, wie es möglich war. Es wäre gut, ein zweites Jahr zu haben, es ist immer noch viel zu lernen und manches geht nur mit Erfahrung. Ich erwarte, dass ich hier bleibe."