Der tragische Unfall von Maria de Villota beherrscht weiter die Schlagzeilen. Immerhin wurde der Zustand der Marussia-Pilotin, die bei einem Test in einen Lastwagen krachte und dabei lebensbedrohlich Verletzungen erlitt, von "kritisch" auf "ernst" geändert. Unklarheit herrscht aber weiter über die Gründe für das Unglück. Wurde der Crash durch eine Fehlfunktion am Auto ausgelöst oder handelte es sich um menschliches Versagen?

Timo Glock, Teamkollege von De Villota bei Marussia, war zunächst einmal glücklich, dass sich die Verfassung der Spanierin gebessert haben soll. "Ihr Zustand hat sich in den letzten Tagen verbessert. Ich glaube, sie ist auf einem guten Weg. Wir müssen aber noch abwarten, wie es sich jetzt entwickelt", sagte der 30-Jährige. Wie es zu dem Unfall kam, konnte er allerdings nicht sagen. "Das ist nicht wichtig, im Vordergrund steht, dass sich Maria wieder davon erholt", meinte Glock. "Hinter den Kulissen laufen zur Zeit natürlich einige Untersuchungen, unter britischem Recht dürfen wir dazu aber kein Statement abgeben."

Marussia-Teamchef John Booth bestritt unterdessen, dass das Team fahrlässig gehandelt habe, als es die unerfahrene Pilotin, die nicht im Besitz der FIA Super Lizenz ist, den Aero-Test in Duxford fahren ließ. "Nein, das war es nicht", sagte er gegenüber der Bild. "Für ein Team ist das eine ganz normale Methode, seine Fahrer zu trainieren und ihnen mehr Erfahrung zu geben." Zumal es nicht das erste Mal gewesen sei, dass de Villota ein Formel-1-Auto gefahren habe.

Ähnlich wie Glock konnte auch Booth keine Auskunft über die Unfallursache geben. "Im Moment geht das noch nicht", sagte er. "Anders als in anderen Ländern gibt es in England sehr strikte Gesetze. Der Unfallhergang muss nicht nur von dem Team, sondern auch von den Behörden untersucht werden." Auf die Frage, ob er für seinen Rennstall ernsthafte Konsequenzen fürchtet, antwortete Booth: "Alles was ich dazu sagen kann, ist, dass alle Dinge, die mit Sicherheit zu tun haben, in England sehr, sehr ernst genommen werden."