Neue Teile, ein schnelles Auto und ein gutes Gefühl. So erlebte Sebastian Vettel die drei Freien Trainings in Valencia. Zu Beginn des Qualifyings war die gute Stimmung jedoch verflogen. Der Wind frischte auf und die Streckenbedingungen veränderten sich. "Dadurch haben wir etwas Vertrauen verloren", so Vettel.

Entsprechend rechnete Vettel nach dem ersten und zweiten Qualifying nicht mit der Pole Position - schon gar nicht mit drei Zehnteln Vorsprung. "Mit Sicherheit nicht", bestätigte er gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Im dritten Qualifying habe ich mich aber wohler gefühlt. Die Strecke hat sich am Nachmittag gegen Ende der Session noch einmal verändert und wir konnten wieder mit der Strecke gehen und haben uns besser gefühlt. Zum Glück konnten wir das im letzten Run umsetzen."

Zusätzliche Spannung kam hinzu, da Vettel im Q3 nur einen Run fahren konnte. "Wir mussten leider schon im Q2 zwei Reifensätze verwenden", gestand er. "Das sind die Momente, die man einerseits hasst, weil man weiß, dass man nur einen Schuss hat und es in jeder Kurve zu Ende sein könnte, aber andererseits ist es genau das, was man liebt. Das ist die Herausforderung. Es ist stets besser, die Chancen zu sehen und sie dann auch zu ergreifen."

Im Rennen rechnet Vettel mit einer bunten Konkurrenz. "Barcelona hat gezeigt, wenn Williams im Qualifying da ist, sind sie auf jeden Fall auch im Rennen da", sieht er Pastor Maldonado abermals als Rivalen im Kampf um eine Topplatzierung an. "Man muss sie auf der Rechnung haben."

Maldonados Long Run am Freitag sei jedenfalls sehr gut gewesen. "Auch Lotus war sehr schnell auf Long Runs, andererseits haben wir unseren Long Run nicht zu Ende fahren können", so Vettel. "Möglicherweise waren sie etwas leichter. Der Abstand zwischen Lotus und McLaren betrug mehr als eine Sekunde. Ich glaube nicht, dass McLaren im Rennen eine Sekunde hinter Lotus liegen wird."

So oder so könne im Rennen viel passieren, obwohl die Startposition auf dem eher überholunfreundlichen Stadtkurs ein großer Vorteil ist. "Wir haben in Montreal gesehen, dass auch in den letzten zehn Runden noch viel passieren kann", mahnte Vettel. "Hoffentlich geschieht diesmal weniger, aber jetzt müssen wir erst mal gut losfahren und über die Runden kommen."