Für Marussia lief es zuletzt beim Kanada GP nicht rund. Zuerst wurde das Team im Qualifying von HRT-Pilot Pedro de la Rosa geschlagen, dann folgte mit dem Ausfall von Timo Glock im Rennen ein weiterer Rückschlag. Davon will sich das Team jedoch nicht entmutigen lassen und blickt optimistisch auf den zweiten Teil der Europa-Rennen, der mit dem Europa GP in Valencia eingeläutet wird.

"Valencia ist ein weiterer Straßenkurs, einer der anders ist als Monaco, aber aus meiner Sicht in seiner Art ziemlich speziell", berichtete Marussia-Pilot Timo Glock. "Es war immer eine tolle Strecke für mich. Ich glaube, ich halte immer noch den Streckenrekord und ich wäre froh, wenn das auch noch ein Weilchen so bleiben könnte."

In der spanischen Küstenstadt macht Glock vor allem die Hitze als Herausforderung aus. "Normalerweise ist es ein sehr heißes Rennen, also ist es für die Fahrer sehr anstrengend, aber wir sollten alle das Fitness-Level haben um mit dieser Herausforderung klarzukommen. Ich freue mich auf das vor uns liegende Wochenende und ein hoffentlich besseres Ergebnis", erklärte der Deutsche.

"Der Straßenkurs von Valencia ist eine Strecke, auf der ich in der GP2 ganz gute Ergebnisse erreicht habe und letztes Jahr bin ich hier sogar auf Pole gefahren", blickte Teamkollege Charles Pic auf seine GP2-Zeit zurück und freute sich gleichzeitig auf seine Formel-1-Premiere in Valencia. "Ich bin optimistisch, dass mir das einen Vorsprung in das Wochenende bescheren wird, auch wenn ich das erste Mal in einem Formel-1-Boliden hier fahre. Es sollte also nicht so lange dauern, bis ich die Strecke kennengelernt habe und deshalb kann ich mich mehr auf das Feintuning der Balance des Autos konzentrieren."

Nicht nur wegen der guten Erinnerungen aus seiner GP2-Zeit zeigte sich der junge Franzose von dem Straßenkurs rund um den Hafen von Valencia angetan. "Ich mag die Strecke. Sie ist sehr interessant und herausfordernd. Und auch wenn es ein weiterer Straßenkurs ist, haben alle verschiedene Charakteristiken, und das macht Spaß", erklärte Pic.

Nachdem er in Kanada die Ziellinie als Letzter mit drei Runden Rückstand überquert hatte, hofft Pic in Europa auf eine Steigerung. "Ich habe das Gefühl, dass wir in den letzten Rennen etwas Pech hatten, aber ich hoffe, dass Kanada ein Wendepunkt war und dass wir uns von jetzt an auf bessere Resultate freuen können."

Teamchef John Booth betonte, dass man vor der offiziellen Sommerpause, die eine natürliche Zäsur für alle Teams bedeute, das Performance-Level anheben wolle. "Wir haben in Kanada einen Schritt zurück gemacht, als unser Paket mit wenig Abtrieb nicht gut funktionierte", erklärte Booth. Nachdem das Team die Daten studiert habe, sei man nun jedoch gewiss, in Valencia wieder Boden gutmachen zu können. Wichtig sei es dabei vor allem, das Qualifying zu verbessern um für das Rennen eine bessere Ausgangslage zu schaffen.

In Valencia erwartet er kein einfaches Rennen. "Die Kombination aus dem Bedarf einer guten Bremsstabilität und Traktion, gepaart mit den höheren Temperaturen, die wir dort normalerweise erleben, und die deutliche Veränderung der Strecke im Laufe des Wochenendes stellen eine interessante, aber schwierige Herausforderung dar", so Booth. "Beide Fahrer haben in der Vergangenheit in Valencia gute Ergebnisse erbracht und scheinen das richtige Maß für die Strecke zu haben. Also hoffen wir, dass sie von ihrer Erfahrung an diesem Wochenende profitieren können."