Der Große Preis von Kanada endete für Mercedes mit einem enttäuschenden Resultat. Nico Rosberg beendete das Rennen als Sechster, während Michael Schumacher aufgrund eines DRS-Defekts zum bereits fünften Mal ausschied. Motorsportchef Norbert Haug versuchte dennoch die positiven Aspekte zu sehen, wie etwa Rosbergs guten Speed.

"Nico ist eine sehr gute Pace gegangen und hatte im Ziel nur 13 Sekunden Rückstand, das ist genau so viel wie nach elf Runden", erklärte Haug. "Wir hatten den gleichen Speed wie die Spitze." Rosberg hatte in den Anfangsrunden Probleme, das Tempo der Konkurrenz zu halten, was laut Haug an seinem Setup lag, um später länger auf der Strecke bleiben zu können. "Es war ein guter Schritt, dass wir den Reifen unter diesen Temperaturen so gemanagt haben", betonte er und gab zu bedenken, dass vielleicht sogar eine Ein-Stopp-Strategie möglich gewesen wäre, die man sich jedoch nicht zugetraut hatte.

Rosberg hatte ein besseres Ergebnis bereits am Samstag vergeben. Der Wiesbadener konnte das dritte Freie Training aufgrund eines technischen Problems nicht nutzen und versäumte es im Qualifying, einen besseren Startplatz als den fünften herauszufahren. "Wenn wir im Qualifying in die Top-3 kommen, sieht es im Rennen auch anders aus", meinte Haug, der jedoch Rosbergs gute Saison hervorhob, denn in den letzten fünf Rennen holte lediglich Fernando Alonso mehr Punkte.

Es gibt solche Phasen

Während Rosberg bisher jede Rennrunde absolvieren konnte, schied Michael Schumacher bereits zum fünften Mal aus. "Es tut mir für Michael sehr leid, aber er weiß, dass so etwas passieren kann, es abgestellt wird und die totale Zuverlässigkeit kommen wird", gab Haug die Marschrichtung vor. "Es gibt solche Phasen, aber daran wird gearbeitet." Zudem deutete er an, dass der F1 W03 an der einen oder anderen Stelle vielleicht zu fragil ist, was die hohe Ausfallrate erklären könnte.

Für Mercedes gelte es nun, das vorhandene Potenzial in bessere Resultate umzusetzen. "Es gibt gute Aspekte, die wir stabilisieren müssen", hielt Haug fest. "Wir sind zwar nicht angetreten, um Weltmeister zu werden, haben aber das Potenzial für bessere Ergebnisse." Bei der Analyse gelte es nun, diszipliniert vorzugehen, denn nur mit sachlicher Arbeit komme man weiter.

Die Gründe für die vielen unterschiedlichen Sieger in der aktuellen Formel 1 sieht Haug in mehreren unbekannten Größen. Eine davon ist, dass es derzeit mehrere unterschiedliche Strategien gibt, die zum Erfolg führen und sich jene Teams und Fahrer, die sich im Angriff befinden, mehr zutrauen. Eine Vorhersage für das nächste Rennen in Valencia sei nicht leicht zu treffen, aber bei Mercedes ist man aufgrund des Umstands, dass man mit den beiden letzten sehr unterschiedlichen Streckentypen gut zu Recht kam, positiv gestimmt.