Sergio Perez war nach dem Qualifying zum Großen Preis von Kanada alles andere als zufrieden mit Platz 15. "Wir hatten uns mehr erhofft, deshalb war es eine herbe Enttäuschung. Wir können mehr, als wir heute gezeigt haben", bilanzierte er. "Es ist schade, dass wir es heute nicht geschafft haben, die Reifen auf Temperatur zu bringen."

Die Reifen ins richtige Temperaturfenster zu bringen, war das eine Problem, die Bremsbalance das andere. "Deshalb war es schwierig für mich, eine Runde zusammenzubekommen. Ich hatte viel zu kämpfen. In der einen Kurve blockierte die Hinterachse, in der nächsten die Vorderachse", beschrieb Perez seine mannigfaltigen Schwierigkeiten im Qualifying.

Zu allem Überfluss handelte sich der Mexikaner in seiner ersten Runde im Q2 einen Bremsplatten ein, der in der Folge Vibrationen verursachte und das Erkennen der Bremspunkte erschwerte. "Es war ein sehr schlechtes Qualifying für uns", sagte Perez. "Morgen müssen wir alles geben und versuchen, ein paar Punkte einzufahren."

Speed für die Top-10

Dabei würde Sauber wärmeres Wetter entgegenkommen, da damit zumindest das Problem des Reifenaufwärmens gemindert wäre. "Ich bin sehr optimistisch für morgen. Ich habe von dieser Position aus nichts zu verlieren", betonte Perez. "Am Freitag war die Pace vorhanden, jetzt müssen wir morgen sehen, wie es wird."

Dabei würde sich eine Einstopp-Strategie angesichts der schlechten Startposition durchaus anbieten. "Da ich nur viel gewinnen kann, wäre das eine Option. Ich bin optimistisch, aber es wird schwierig, morgen in die Punkte zu fahren."

Sollte er ohne Punkte aus Kanada abreisen, wäre das für den Sauber-Piloten jedoch nicht der Weltuntergang. "Wenn wir keine Punkte einfahren sollten, dann wäre es erst das zweite Rennen, bei dem uns das nicht gelingen würde. In allen anderen Rennen hatten wir die Pace, um mindestens um das Podium zu kämpfen", erläuterte er.

Bisweilen habe es nicht in der Hand des Teams gelegen, dass er keine Punkte einfuhr. "In Barcelona hatte ich beispielsweise einen Kontakt mit Romain Grosjean, er hat meinen Reifen aufgeschlitzt und dann war ich in der ersten Kurve nur noch Vierter. In Shanghai hatten wir ein Problem mit dem Frontflügel - dadurch habe ich 20 Punkte Abtrieb verloren. In Monaco hätten wir um die Top-3 im Qualifying und im Rennen kämpfen können", fasste er zusammen.

Umso frustrierender ist es für ihn, in Kanada keinen vergleichbaren Speed zu haben. "Aber wir haben den Speed für die Top-10. Hoffentlich können wir morgen ein paar Punkte sammeln." Der Circuit Gilles Villeneuve ist allerdings auch nicht gerade für den Sauber gemacht. "Der Kurs liegt uns wegen der langen Geraden nicht, wir müssen mit weniger Abtrieb als andere Teams fahren, um den Top-Speed zu erreichen. Das ist natürlich nicht ideal, aber es ist der Grund, warum wir hier nicht so konkurrenzfähig sind", erklärte er.