Nico Hülkenberg ärgerte sich auch zwei Wochen nach dem Rennen in Monaco noch über dessen Ausgang. "Ich war nicht zufrieden. Es war die falsche Reihenfolge. Ich war das ganze Wochenende schneller und so hätte es auch im Rennen ausgehen müssen", sagte er. Teamkollege Paul di Resta sei an ihm vorbeigekommen, weil er auf den weichen Reifen vier Runden länger draußen blieb, während Hülkenberg nach seinem Wechsel von supersoft auf weich im Verkehr festhing. "Ich hätte auch noch länger draußen bleiben können, es war einfach kein gutes Timing."

Nach Montreal reiste der Deutsche dennoch bester Laune. Obwohl es sich bei seiner Premiere auf dem Circuit Gilles Villeneuve nicht im Ergebnis niederschlug, genoss er das Rennen damals. "In der Qualifikation war ich Zwölfter. Im Rennen hatte ich einen ziemlich guten Start in die erste Runde, bin dann aber Adrian [Sutil] hinten reingefahren und habe dabei den Frontflügel beschädigt", erinnerte er sich an das Rennen 2010.

"Dann war ich noch in der Boxengasse zu schnell und bin am Ende 13. geworden. Aber ich habe mich ziemlich wohl gefühlt, ich bin ziemlich verliebt in die Stadt, das Rennen und die Strecke. Es macht sehr viel Spaß", gab er eine Liebeserklärung ab. Der Kurs gehöre definitiv zu seinen Favoriten, ebenso wie Monaco, Spa, Japan, Monza, Silverstone, Hockenheim. "Es sind eigentlich sehr viele schöne Rennen", bemerkte er.

"Ich habe ein gutes Gefühl. Im Simulator lief es auch gut. Wir müssen mal abwarten und uns überraschen lassen, wie sich das hier entwickelt, aber wir wollen auf jeden Fall in die Punkte", erklärte Hülkenberg. Der VJM05 sei im Vergleich zu Monaco nicht stark verändert, man habe lediglich andere Bremsschächte und einen speziellen Heckflügel mitgebracht.

In Barcelona habe Force India mit dem Update bereits einen guten Schritt nach vorne gemacht. "Wir haben viel aufgeholt, die anderen haben natürlich auch einen Schritt zugelegt, das hat man gesehen", sagte er. Das Kräfteverhältnis habe sich dadurch allerdings nicht verschoben, glaubte er. "Die schnellen Kurven sind jetzt eine neue Baustelle", analysierte Hülkenberg. "Wenn man nach ganz vorne will, dann muss man sich in allen Bereichen verbessern."

An ein Cockpit in einem Top-Team denke er derzeit nicht. "Die Top-Teams können schon differenzieren, ob einer einen Top-Job gemacht hat oder nicht, aber da mache ich mir keine Gedanken. Ich genieße die Runden im Auto, versuche mein Bestes zu geben, habe Spaß an der Sache", erklärte er. "Ich habe ein tolles Team mit meinen Ingenieuren um mich herum, wir genießen es einfach und quetschen raus, was möglich ist."

Für möglich hält der Force-India-Pilot auch einen siebten Sieger im siebten Rennen. "Klar, alles ist möglich. Hamilton hat noch nicht gewonnen, Schumacher auch noch nicht..."