In den letzten Wochen war es ruhig um die verschiedenen Auspufflösungen der Formel-1-Teams geworden. Stattdessen konzentrierte sich alles auf die innovative F-Kanal-Lösung bei Mercedes. Nach dem ersten Saisonlauf in Melbourne hegt Mercedes-Teamchef Ross Brawn nun allerdings Zweifel an einigen Auspuffführungen der Konkurrenten.

Laut dem Briten entsprechen nicht alle gefundenen Lösungen dem Geiste des Reglements. Stattdessen hätten die Konkurrenz-Rennställe versucht, die FIA von ihren Lösungen abzulenken. "Die FIA hat Ihnen wahrscheinlich mitgeteilt, dass wir keine angeblasenen Diffusoren mehr haben werden. Wir dachten auch, dass es sie nicht mehr geben würde. Aber einige Autos haben sie weiterhin. Unser Flügelsystem hat womöglich das Hauptaugenmerk von etwas abgelenkt, das klarerweise niemals angestrebt wurde", glaubt Brawn.

Die Formel 1 und die in ihr arbeitenden Leute stünden sehr in Konkurrenz zueinander, betonte er. Laut Brawn ist dies die Natur der Formel 1. "Man muss mit einem festgeschriebenen Reglement arbeiten. Wenn dies jemand clever interpretierten kann, dann entspricht das der Natur des Geschäfts." Einem möglichen Protest der Konkurrenz gegen die Heckflügel des Mercedes-Teams sieht Brawn gelassen entgegen. Schließlich hätte die FIA die Systeme abgenommen und für regelkonform befunden.

Ähnliches gelte zwar auch für die Auspufflösungen einiger Konkurrenten, dennoch geht der Brite von einem Verbot für die kommende Saison aus. "Wir sehen uns jetzt die Systeme an, die die anderen Leute nutzen, um herauszufinden, ob sie auch uns nutzen können. Ich vermute aber, dass sie nächstes Jahr verschwunden sein werden", so Brawn.