Jerez war nicht unbedingt der Test des Nico Hülkenberg, musste er seinen ersten halben Tag doch abhaken, weil Jules Bianchi ein Teil beschädigt hatte, das erst eingeflogen werden musste. Daher hatte der Deutsche nur einen Tag, der allerdings ganz gut lief. Der Testauftakt in Barcelona war für Hülkenberg dann aber ein Tag der Wonne, denn es ging alles sehr glatt und das Auto fühlte sich gut an. "Die Fahrbarkeit ist gut, das ganze Bild sieht aktuell sehr gut aus. Ich wachse immer besser rein, es wird besser und besser. Das merkte ich heute nach dem Mittagessen, als ich eineinhalb Stunden nicht im Auto war. Wenn ich da wieder einsteige, fühlt es sich besser an, etwas mehr wie Zuhause", sagte er.

Das Programm brachte er auch gut durch, wobei er sich am Vormittag um Aero-Runs kümmerte und dann verschiedene Reifenmischungen miteinander vergleich, bevor es an Longruns ging. "Es gab keine Zuverlässigkeits-Probleme, daher machte das Auto einen guten Eindruck und vermittelte ein gutes Gefühl." Aerodynamisch hatte sich der Force India auf dem anspruchsvollen Kurs in Barcelona gut angefühlt, dementsprechend optimistisch war Hülkenberg auch. Auf seine zweitbeste Zeit wollte er aber nicht viel geben. "Platz zwei weckt jetzt nichts in mir", sagte er nur trocken. Zeiten waren ihm generell egal gewesen, er hatte auch nicht auf die Werte der Konkurrenz geschaut, weil er sich einfach nur darauf konzentrieren wollte, sich selbst und das Auto zu optimieren.

Arbeit gibt es immer

Vorerst ist Hülkenberg noch im Lern- und Anpassungsprozess mit dem Boliden, aber er gab zu, dass der Schuh immer besser passt, wobei auch am Auto noch einiges zu tun ist. "Klar haben wir Arbeit vor uns. Es gibt immer Sachen, die man verbessern kann und an denen man feilen muss. Ich habe schon in Jerez gesagt, die Basis ist gut, aber jetzt geht es darum, das Auto zu entwickeln, die Feinheiten heraus zu kitzeln und das Auto kennenzulernen; wie es auf Setup-Änderungen reagiert und wie es auf verschiedene Reifen und Mischungen reagiert", erklärte er.

Die Reifen waren ohnehin ein eigenes Thema, wobei Hülkenberg gleich anmerken musste, dass sie aufgrund der niedrigen Temperaturen wohl nicht in ihrem Arbeitsbereich waren. Dennoch hatte er keinen übertriebenen Abbau bemerkt und das Graining, das andere hatten, war für ihn kein Problem. Das Fahrverhalten des Autos war derweil aufgrund des nicht mehr vorhandenen, angeblasenen Diffusors noch ein wenig verwirrend. "Es ist von Kurve zu Kurve anders. Manchmal driftet man über vier Reifen, manchmal hat man plötzliches Übersteuern. Ich glaube, in einem halben Jahr werden die Ingenieure viel weiterentwickelt haben, dann sind wir wieder da, wo wir waren und es wird stabiler sein."