Auch bei den Hinterbänkler-Teams geht es um viel. Der zehnte Platz in der Konstrukteurs-Wertung bedeutet die Auszahlung einiger Millionen Dollar aus der Kasse der Rechteinhaber. Momentan liegt Team Lotus auf diesem zehnten Platz. Da die drei neuen Teams jedoch allesamt punktlos sind, will die Team-Führung um Tony Fernandes keine unnötigen Risiken eingehen, die das Team um den angepeilten zehnten Platz und die Ausschüttung bringen könnten.

Razia bei Testfahrten in Barcelona, Foto: Sutton
Razia bei Testfahrten in Barcelona, Foto: Sutton

Bei Team Lotus vertraut man deswegen auch beim Saisonfinale in Brasilien auf das erfahrene Stammpersonal Heikki Kovalainen und Jarno Trulli. Die im Laufe des Jahres aufgekommene Idee den brasilianischen Test- und Ersatzfahrer Luiz Razia bei seinem Heim-Grand Prix ins Auto zu setzen, wurde verworfen. Das Team befürchtet, dass der unerfahrene 22-jährige Razia nicht das Maximum bei seinem Debüt für Team Lotus würde erreichen können.

Platz zehn ist Millionen wert

Der GP2-Pilot wird deswegen nur am Freitagmorgen im Auto sitzen. "Nur wegen des einen fehlenden Punktes fahre ich nicht", weiß Razia. "Wegen eines möglichen Unfalls, oder ähnlicher Dinge kann ein Team noch auf den zwölften Platz abrutschen. Der zehnte Platz ist Millionen wert. Ich kann es dem Team nicht abnehmen. Aber sie müssen Entscheidungen treffen und unglücklicherweise können sie es sich nicht leisten, den zehnten Platz doch noch zu verlieren", hat Razia Verständnis für die Entscheidung der Team-Führung.

Teamchef Fernandes hätte offen mit ihm über die Dinge gesprochen. Er müsse nun den Preis dafür zahlen, dass das Team bisher noch keine Punkte hat erzielen können. Schließlich ginge es für Team Lotus um sehr viel Geld. Was seine Zukunft angeht, ist Razia optimistisch. Er hofft auf seinen Durchbruch im nächsten Jahr. Wie die Vergangenheit gezeigt hätte, seien Verträge in der Formel 1 nicht viel wert. Razia schließt deswegen für 2012 keine Optionen aus.