Die Formel 1 will sparen, doch angesichts der Kalenderausweitung auf 20 Rennen in der Saison 2012 kommt ein neuer Kostenfaktor ins Spiel: McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh bestätigt, dass die Formel 1 mit 20 Rennen an einem Punkt angelangt ist, an dem ein zweites Team für den Einsatz der Fahrzeuge vor Ort die einzig denkbare Lösung für den Stress sei, der durch so viele Rennen auf den Crews lasten würde.

"20 Läufe und viele Überseerennen sind sehr hart für das Team und wir sind an einem kritischen Punkt angelangt. Wir sollten nicht mehr als 20 Rennen haben." Obwohl über den Rennen von Bahrain (politische Lage), Korea (Eventorganisator will neu verhandeln) und Austin (Baufortschritt) noch ein Fragezeichen schwebt, planen alle Teams 20 Rennen für die Saison 2012 ein.

"Ich weiß, dass es immer ums Geld geht, aber 20 Rennen sind viel und wir sind am Limit dessen angelangt, was zumutbar ist", sagt der Chef der Teamorganisation FOTA weiter. "Wir sind nahe an dem Punkt, an dem wir alternierende Boxencrew brauchen, wie in der NASCAR." In der amerikanischen Stock-Car-Serie mit weit über 30 Rennen pro Saison ist es schon lange Standard, dass ein Team zwei Boxencrews beschäftigt, die abwechselnd zum Einsatz kommen.

Kaum Erholung im Winter

In der Saison 2012 wird die Formel 1 zwanzig Starts sehen, Foto: Sutton
In der Saison 2012 wird die Formel 1 zwanzig Starts sehen, Foto: Sutton

Natürlich sei die Weltmeisterschaft wichtig, doch das gelte auch für jedes einzelne Event, betont Whitmarsh im Hinblick auf eine mögliche Entwertung einzelner Rennen durch die Ausdehnung des Kalenders und sagt über sein eigenes Team: "Ich denke, wir werden 2012 damit fertig, aber es ist sehr hart, denn bis das Team nach dem Rennen in Brasilien nach Hause kommt, wird Dezember sein.

Im Januar des nächsten Jahres sei dasselbe Team dann schon damit beschäftigt, die Autos für die nächste Saison aufzubauen, im Februar stünden Testfahrten an und danach sei das Team bereits auf dem Weg zu den ersten Überseerennen. "Das macht es zu einem sehr schweren, herausfordernden Job für die Ingenieure", schließt Whitmarsh ab.