Nach dem eher überraschenden ersten WM-Titel 2010, kam der Gewinn der Meisterschaft in der aktuellen Saison für Sebastian Vettel eher erwartet. Vielleicht blieb er auch aus diesem Grund etwas zurückhaltender als noch in Abu Dhabi, wo es erstmals hieß: "Sebastian Vettel, you are the worldchampion." Stattdessen überraschte er mit interessanten Einblicken. "Die Leute sagen, dass das der schönste Tag meines Lebens ist, oder das letztes Jahr der schönste Tag meines Lebens gewesen sein muss", bemerkte Vettel in Bezug auf seine Freude. "Aber ich hoffe, das ich mit 60 Jahren in der Position sein werde zu sagen, dass der beste Tag noch kommt."

Tatsächlich wirkte der Doppelweltmeister sehr gefasst und dankbar für die Chance, die ihm das Leben bot. "Ich fühle mich gesegnet und glücklich, hier stehen zu dürfen, denn ich liebe die Formel 1 und das Rennen fahren und es gibt für mich nichts Besseres, als das zu tun", schilderte Vettel, der zugab, niemals damit gerechnet zu haben, das jemals zu erreichen. "Man kann es kaum in Worte fassen, was es einem bedeutet, hier zu stehen, am anderen Ende der Welt, und die zweite Weltmeisterschaft feiern zu dürfen, wenn man genau weiß, wie viele Schritte notwendig waren und wie schwierig die Zeiten teilweise gewesen sind."

Nicht jeder hat das nötige Glück

Zumal Vettel noch zu vielen Freuden Kontakt hat, die den gleichen Weg gingen, aber heute nicht in seiner Position stehen. "Es hat vielleicht nicht jeder das nötige Glück, oder es kommt einfach nicht alles zusammen, dass er dann irgendwann sein Hobby, das er früher aus Spaß betrieben hat, einmal zum Beruf machen kann", machte Vettel erneut deutlich, wie dankbar er für die Möglichkeit ist, in der Königsklasse fahren und vor allem gewinnen zu können.

Zudem sei es wichtig, auf die positiven Dinge des Lebens zurückzublicken und sich an ihnen zu erfreuen. Dennoch machte Vettel deutlich, dass er sich nicht an Vergangenes klammern, sondern immer voller Optimismus und Tatendrang nach vorne blicken möchte. "Ich denke, man sollte sich immer auf den nächsten Tag und die Möglichkeiten die er einem bietet freuen, anstatt zurückzublicken und traurig zu sein, dass Dinge vergangen sind", zeigte Vettel seine Lebenseinstellung auf.

Volle Kanne in Korea

Nach seinem Titel Nummer zwei will er sich aber in keinem Fall entspannen, sondern bereits in Korea wieder Gas geben und gewinnen. Denn einfach nur Mitfahren kommt für den 24-Jährigen nicht in Frage. "Wenn irgendwann der Tag kommt, an dem ich sage, es reicht mir Zehnter zu werden, beginnen die Dinge aus dem Ruder zu laufen und etwas stimmt nicht mehr", sagte Vettel ohne Umschweife. Zudem lerne man auch mit zwei Titeln nie aus und es gäbe immer Fehler, die gesehen und akzeptiert werden müssten, vor allem, um daraus zu lernen."