Dritter Saisonsieg und fünftes Podium in Folge: Jenson Buttons Triumph in Suzuka fühlte sich für ihn fast so gut an wie ein Heimsieg in Silverstone. "Es war ein hartes Rennen, die letzten fünf oder sechs Runden waren extrem schwierig. Ich musste auf die Reifen achten und Benzin sparen, um ins Ziel zu gelangen – es war ein wahnsinniger Sieg", so Button.

"Er hat keinen Fehler gemacht, ist außergewöhnlich ruhig gefahren und hat sich den Sieg unglaublich verdient", lobte Teamchef Martin Whitmarsh. Dabei sah es am Start nicht nach einem Erfolg des Briten aus. "Aus meiner Sicht war Sebastian am Start etwas härter als nötig", sagt Button. "Ich hatte einen sehr guten Start, Seb hingegen nicht. Ich denke, dass hat er gleich bemerkt und zog herüber."

Ins Gras gedrückt

Button versuchte zu kontern. "Ich nutzte so viel KERS wie möglich, um innen reinzustechen, aber er zog immer weiter rüber. Ich glaubte, er würde irgendwann stoppen, aber das machte er nicht." Stattdessen ging Button die Strecke aus. "Ich kam ins Gras und musste zurückziehen, sonst hätte es einen gewaltigen Unfall in der ersten Kurve gegeben."

Vettel erlebte den Start so: "Ich habe ihn nicht ins Gras gedrängt. Zunächst dachte ich, dass ich einen sehr guten Start gehabt hätte, ich wusste, er war nicht perfekt, aber ich wusste, er war gut, weil ich von Lewis wegzog." Deshalb glaubte Vettel, dass Button auf der schmutzigen Seite möglicherweise keinen so guten Start gehabt habe. "Also zog ich nach rechts – das liegt uns allen im Blut, wenn wir von der Pole starten."

Überraschender Wortwechsel

Jenson konnte Jessica einen Siegerpokal schenken, Foto: Sutton
Jenson konnte Jessica einen Siegerpokal schenken, Foto: Sutton

Button war überrascht, dass Vettel ihn nicht gesehen haben möchte. "Er meinte, er habe mich nicht gesehen, bis ich zurückgezogen habe. So habe ich einen Platz verloren, aber es war ganz nett, mich zurückzukämpfen", so Button. "Zwei Fahrer werden immer unterschiedliche Ansichten zu einem Zwischenfall haben. Ich respektiere seine Worte und hoffe, dass er mich nicht anlügt. Als die Emotionen hoch schossen, erwartete ich eine Strafe. Nach einem so guten Start, einen Platz zu verlieren, war für mich eben frustrierend."

Umso süßer schmeckte ihm der Sieg. "Es ist gut, dass wir am Saisonende stark sind. Das ist ein Schlüssel für 2012", glaubt er. "Wir greifen weiter an und sehen hoffentlich noch mehr McLaren-Siege in diesem Jahr. Diese Strecke war in den letzten Jahren Red-Bull-Land, es ist schön, ihnen hier eins auszuwischen. Hoffentlich geht es so weiter."