Eric, das Heimrennen verlief für das Team sehr hart.
Eric Boullier: Ja, die Enttäuschung war im ganzen Team zu spüren. Natürlich war es ein Erfolg, dass Nick von Rang 16 noch auf P8 nach vorne kam - das war eine positive und leidenschaftliche Fahrt von ihm. Allerdings konnten wir in Silverstone die schwierige Periode, durch die das Team in der letzten Zeit ging, nicht hinter uns lassen. Dennoch haben wir nicht aufgehört in der Fabrik hart weiter zu arbeiten, um die Situation zu verbessern. Wir haben ein paar gute Entwicklungen, die uns in Silverstone leider nicht zur Verfügung standen. Aber wir haben sie auf dem Nürburgring. Ich bin überzeugt, dass diese unsere Performance verbessern und uns näher an die Spitze heranbringen werden.

Nick zeigte eine beeindruckende Leistung wie er sich durch das Feld kämpfte.
Eric Boullier: Das tat er. Sich durch das Feld zu kämpfen, zählt zu seinen Stärken. Wir waren in der Lage einige Punkte zu holen, aber wir verloren unseren vierten Platz in der Konstrukteurswertung an Mercedes GP. Diesen Platz wollen wir auf dem Nürburgring wieder zurück erobern.

Wie schwierig ist es die Moral im Team aufrecht zu erhalten?
Eric Boullier: Das ist stets eine Herausforderung, vor allem wenn die Ergebnisse nicht wie erwartet sind. Aber ich genieße auch diese Seite des Sports. Mein Job als Teamchef ist es, die Leute zu beruhigen, den Spirit aufrecht zu erhalten und den Leuten Ziele vorzugeben, die sie auch erreichen können. Das ist eine der herausforderndsten Aspekte meines Jobs, denn hier geht es um zwischenmenschliche Beziehungen, sportliche und politische Probleme. Es gibt immer gute und schlechte Zeiten. Entscheidend ist, dass man zusammenhält und sicherstellt, dass man die Ziele erreicht, von denen man weiß, dass man sie erreichen kann.

Können wir in Deutschland einige Verbesserungen am Auto erwarten?
Eric Boullier: Durchaus. Es wird ein paar Upgrades geben, die uns helfen sollten. Gleichzeitig müssen wir aus Teamsicht sicherstellen, dass wir jede Chance nutzen, die sich uns bietet. Wir wissen, dass wir im Moment nicht schnell genug sind, aber mit harter Arbeit wird es bald besser werden. Es muss einfach besser werden.

Bis zur Sommerpause gibt es noch zwei Rennen. Was können wir vom Team erwarten?
Eric Boullier: Wir müssen definitiv Mercedes GP einholen. Sie haben den vierten Platz in der Konstrukteurs-WM inne und angesichts unserer Pace ist der vierte Platz das anvisierte Ziel für diese Saison. Wir können uns auf technischer Seite durchaus noch verbessern und wir werden auch ein neues Auspuff-System einsetzen. Dieses System ist etwas, an dem wir noch arbeiten müssen. Es gibt viele Bereiche, die wir noch verbessern können, in den kommenden zwei Rennen wollen wir positive Zeichen setzen.