Der anstehende Monaco GP bringt ein Novum mit sich: Zum ersten Mal in dieser Saison sehen sich die Fahrer mit den superweichen Pirelli-Reifen konfrontiert. Das große Rätselraten hat begonnen - wie lange halten die Pneus auf dem monegassischen Stadtkurs?

Jenson Button sprach aus, was die Mehrheit der Fahrer wohl denkt. "Ich habe wirklich keine Ahnung", erklärte der McLaren-Pilot. "Wir sind die superweichen Reifen seit langer Zeit nicht mehr gefahren, und mit den existierenden Reifen sind wir gar nicht gefahren." Bei den vergangenen Winter-Testfahrten konnten sich die Teams zuletzt mit der neuen Mischung vertraut machen. Button glaubte, nur eines zu wissen: "Ich bin mir sicher, dass es einen riesigen Verschleiß geben wird."

Wie schon in Barcelona, wird die richtige Reifenstrategie wohl auch in Monte Carlo über Sieg oder Niederlage entscheiden. "Es ist schwierig, die richtige Taktik zu finden", meinte Button. "Man muss mit den Füßen denken, ob es Verschleiß gibt, oder nicht." Die Fragezeichen in Sachen Reifen bleiben also erst einmal bestehen.

Einen ersten Hinweis auf das Verhalten der superweichen Mischung erhalten die Fahrer am Donnerstag bei den ersten Trainings-Sessions. Doch Rubens Barrichello merkte an, dass die dort erworbenen Kenntnisse schnell wieder veraltet sein könnten. "Natürlich könnten wir am Donnerstag ein Verständnis bekommen", so der Williams-Starter. "Aber am Samstag könnte es wieder anders aussehen, weil der Gummi wieder auf der Strecke ist."

Großes Rätselraten war auch bei Michael Schumacher angesagt. Der fünfmalige Monaco-Sieger hat keine Ahnung, was am kommenden Wochenende auf Mercedes GP zukommt. "Aufgrund der unterschiedlichen Strategien in dieser Saison im Vergleich zu den Vorjahren, habe ich kein Gefühl oder Verständnis, ob unserem Auto diese Strecke besser liegt als andere", grübelte der 42-Jährige. Vielmehr sei alles völlig offen - mit dieser Annahme dürfte Schumacher in Monaco nicht allein dastehen.