Nach zwei guten Starts in Australien und Malaysia war dein Start in China besonders beeindruckend - ist das ein Zeichen von Fortschritten bei McLaren?
Jenson Button: Ja, ich hatte am Sonntag einen tollen Start. Wir haben seit Saisonbeginn daran gearbeitet, es tat also ziemlich gut, beim Start in Führung zu gehen. Ich kam ziemlich perfekt weg und ich denke, Seb war nicht so perfekt, trotzdem werden wir weiter an Verbesserungen arbeiten. Wir wissen, dass das Qualifying von Red Bull immer noch ziemlich beeindruckend ist, wenn wir also die besten Starts in der Formel 1 haben können, können wir viel von dem Vorteil aufholen. Wir wollen das beste Startsystem haben und ich bin mir sicher, die Ingenieure werden versuchen, das in den nächsten Rennen zu verbessern.

Es sind drei Wochen Pause bis zum Türkei Grand Prix. Hinter den Kulissen ist aber trotzdem viel los, oder?
Jenson Button: Ja, wir sind kommenden Dienstagmorgen wieder im McLaren Technical Centre für eines unserer regelmäßigen Technik-Reviews. Die haben wir alle paar Monate und jeder im Team bekommt dabei die Chance, genau mit zu verfolgen, welchen Entwicklungsweg wir gehen, was funktioniert und was nicht und was wir tun müssen, um uns in Zukunft zu verbessern. Das sind wichtige Meetings und hoffentlich wird es ein positiver Tag, denn wir gehen mit dem Wissen hinein, dass wir ein Auto haben, das Rennen gewinnen kann. Das wird eine große Motivation für alle im Werk. Am Dienstagnachmittag und die meiste Zeit Mittwoch bin ich dann im Simulator, um uns auf die Türkei vorzubereiten.

Wenn du auf diese Übersee-Rennen zum Auftakt zurückblickst, wie sehen deine Eindrücke über die Fortschritte des Teams und bei dir selbst aus?
Jenson Button: Es war eine unglaubliche Reise. Wir hatten wirklich keine tollen Wintertests. Es war nicht so, dass das Auto nicht schnell war, es lag eher daran, dass wir es nicht zuverlässig genug bekamen, um es richtig zu entwickeln. Es war eine mutige Entscheidung, viele der neuen Teile so kurz vor dem Saisonstart fallen zu lassen. Das hat sich für uns aber massiv ausgezahlt. Sobald wir in Australien waren, wussten wir, dass wir ein schnelles Auto haben und von da weg haben wir einfach nur gepusht.

Jenson Button war in China etwas enttäuscht, Foto: Sutton
Jenson Button war in China etwas enttäuscht, Foto: Sutton

Ich denke, wir haben in Australien gute Ergebnisse geholt. In Malaysia waren wir noch stärker und in China kam dieses Wochenende endlich alles zusammen. Sicher ist es enttäuschend, ein schnelles Auto zu haben und ein paar Gelegenheiten zu verpassten. In Melbourne habe ich das hingenommen, aber es war einfach enttäuschend, dass ich in China die Pace nicht aus dem Auto holen konnte. Das werden wir uns nächste Woche ansehen. Wir sollten aber insgesamt wirklich zufrieden mit dieser Wende sein. Wir haben sechs Renndistanzen hinter uns gebracht, was unglaublich ist. Vergesst nicht, wir lernen über dieses Auto nach wie vor hinzu und einige der Lektionen, die wir auf dem Weg gelernt haben, werden bei der Rückkehr nach Europa nützlich sein.

Auf persönlichem Level war ich auch mit meiner Qualifying-Pace zufrieden. Vor der Saison sagte ich, es wäre eines meiner Ziele, das zu verbessern und ich war ziemlich zufrieden damit, wie die Dinge in den ersten drei Rennen gelaufen sind. Abgesehen von Marks Rennen in China haben wir gesehen, dass es schwierig ist, Boden gutzumachen, wenn man nicht ganz vorne ist, weil man da wirklich von den anderen Autos und ihren Strategien abhängt. Daher ist es entscheidend, das Quali richtig hinzukriegen und wir scheinen da in die richtige Richtung zu gehen.

Du hast am Sonntag gesagt, das Rennen sei schwierig zu lesen gewesen - dass du in Richtung Platz zwei oder Platz sieben hättest unterwegs sein können. Machst du dir schon Gedanken, wie sich in Europa alles entwickeln wird?
Jenson Button: Ich denke, alle Teams sind dabei, diese neue Art Racing des Jahres 2011 zu erlernen. Ich glaube, es wird etwas unkomplizierter werden, wenn die Strategien und Ideen über die nächsten Rennen zusammenwachsen. Offensichtlich sind es die Reifen, die jeder besser in den Griff kriegen muss. Ich denke, alle Teams werden sich die erfolgreichsten Strategien genau ansehen und das gleiche wird für Dinge gelten, die nicht gut funktioniert haben. Ich hatte in Malaysia einen echt starken letzten Stint auf den Primes, aber in China bekam ich das Heck einfach nicht zum Arbeiten. Ich bin mir sicher, wir können verstehen, warum das so war und das werden wir uns beim Technik-Review nächste Woche auch sicher ansehen. Hoffentlich kommen wir mit einem noch stärkeren Paket in die Türkei, mit dem wir einige unserer Schwächen ausmerzen und unsere Stärken ausbauen.