Ein Problem mit der Luftzufuhr am Lotus-Renault von Vitaly Petrov war der Anfang vom Ende der Hoffnungen auf ein gutes Qualifikationsresultat in China - und zwar gleich für beide Boliden des Teams aus Enstone. Im Zuge der durch Petrov verursachten roten Flagge, wurde auch Nick Heidfeld letztendlich um seine Chance gebracht, in Q3 vorzurücken. Petrov selbst durfte nach dem Ausfall ebenso wenig an der Sitzung der letzten zehn Fahrer teilnehmen, kam mit Startplatz zehn aber noch halbwegs glimpflich davon.

"Ich bin sehr enttäuscht über das, was passiert ist. Nachdem ich gerade eine sehr schnelle Runde hingelegt hatte, die mich immerhin auf Rang vier am Ende von Q2 gehalten hat, verlor das Auto an Leistung und ich bin am Streckenrand stehengeblieben", erklärte Petrov die Situation, die zur Qualifying-Unterbrechung führte. Ein Chance das Auto weiter abseits der Ideallinie abzustellen und so die rote Flagge zu vermeiden, hatte Petrov nach eigener Aussage nicht. "Wegen des sofortigen Leistungsabfalls konnte ich nicht mehr von der Strecke fahren und das war das Ende meines Qualifyings", so der Russe.

"Eigentlich liefen die Dinge bis dahin sehr gut, die Strecke wurde schneller und meine Rundenzeiten im Vergleich zum Vormittag besser. Das Positive ist daher, dass das Auto schnell aussah und ich hoffe wir können morgen von Startplatz zehn aus noch eine Menge Boden gut machen", sagte Petrov. Die gleiche Hoffnung hegte auch Teamkollege Nick Heidfeld. "Wie gesagt ist unsere Geschwindigkeit im Rennen definitiv besser, als es unsere Startposition vermuten lässt. Aber von Platz 16 aus wird es natürlich nicht einfach", meinte der Mönchengladbacher.

China bietet Überholmöglichkeiten

Besonders glücklich sah Vitaly Petrov nach der Qualifikation in Shanghai nicht aus, Foto: Sutton
Besonders glücklich sah Vitaly Petrov nach der Qualifikation in Shanghai nicht aus, Foto: Sutton

"Ich denke man kann auf dieser Strecke überholen und hoffentlich habe ich einen guten Start, wie in den beiden bisherigen Rennen auch und kann dann um Punkte kämpfen", sagte Heidfeld. Enttäuschend sei der Samstag trotzdem. "Ich denke Platz 16 ist schon sehr frustrierend, denn das spiegelt unsere Leistung nicht wider. Aber man muss in so einer Schlange eben einfach ganz vorne stehen, denn sonst bleibt einem nicht mehr viel Zeit rechtzeitig vor dem Ende über die Linie zu kommen. Ich habe es zwar geschafft auf meine letzte Runde zu kommen, aber dann steckte ich natürlich im Verkehr fest und konnte keine saubere Runde hinbekommen", erklärte Heidfeld in Bezug auf das hektische Treiben auf dem Shanghai International Circuit zu Ende von Q2.

Lotus-Renault-Chefingenieur Alan Permane war zwar über den Ausgang des Zeittrainings ebenso wenig erfreut, teilte aber die Zuversicht für das Rennen. "Wir wissen, dass unser Auto am Start sehr gut ist. Ich sehe also keinen Grund, warum wir morgen nicht mit beiden Autos in die Punkte fahren sollten", so Permane. Auf das Geschehen in Q2 angesprochen sagte er: "Wir untersuchen noch, was genau passiert ist. Klar ist aber, dass Vitaly an Leistung verloren hat und der Motor eingegangen ist. Wieder zu starten war nicht möglich und das Auto ist in dem Gang stecken geblieben, weswegen er auf der Strecke anhalten musste", so der Renault-Techniker.

"Bei Nick hingegen wurde nach seiner Q1-Zeit deutlich, dass es vielleicht schwierig werden könnte, es in Q3 zu schaffen. Daher wollten wir in Q2 abwarten, bis die besten Streckenbedingungen herrschten. Genau als es dann soweit war, kam die rote Flagge heraus", beschrieb der Chefingenieur die unglückliche Verkettung der Umstände. Für das Rennen blieb Permane aber optimistisch. Dem schwachen Qualifying konnte er sogar noch etwas Positives abgewinnen. "Nun haben wir in puncto Reifen noch mehrere Optionen zur Verfügung, als dies sonst der Fall wäre. Wir haben einen weichen Satz bei jedem Auto gespart und diese sind nun im Rennen verfügbar", erklärte der Techniker.