Für Ferrari war es schwer, im Qualifying von Shanghai eine Steigerung gegenüber dem Qualifying von Sepang zu zeigen, immerhin lag nur eine Woche zwischen den beiden Sessions und in der Woche veränderte sich am Auto kaum etwas. Dementsprechend war man darauf gefasst gewesen, nicht ganz vorne mitzumischen. "Wir können damit nicht zufrieden sein, aber wir müssen versuchen, die Lücke zu schließen und in dieser schwierigen Phase alles geben. In Australien und Malaysia sahen wir, dass unsere Rennpace im Vergleich zu den Anderen nicht so schlecht war - vom WM-Führenden einmal abgesehen -, daher müssen wir schauen, was hier passiert", sagte Teamchef Stefano Domenicali.

Fernando Alonso erwartete, dass in der Türkei der entscheidende Schritt kommt. Bereits in China hatte Ferrari ein paar neue Teile probiert, für den weiteren Wochenend-Einsatz waren sie aber noch nicht bereit. Ungeachtet dessen lobte er das Team. "Ich würde ihnen zehn von zehn Punkten dafür geben, wie sie das Qualifying in den ersten drei Rennen gemanagt haben: es ist immer schwierig, den Kompromiss zwischen Risiko und Vernunft zu finden und wir haben in den drei Sessions schon gesehen, wie das Fahrer einiges gekostet hat. Wir sollten im Moment nichts Kluges probieren, sondern alles einfach halten", sagte Alonso, der das Podest in China nicht ausschließen wollte.

Massa will Malaysia-Wiederholung

Aus Felipe Massas Sicht war es in Shanghai im Qualifying sogar etwas besser gelaufen als in Malaysia, den Rückstand auf die Spitze ließ das aber nicht verschwinden. "Vettels Leistung ist keine Überraschung, die von Webber dafür schon. Die McLaren sind ebenfalls schneller als wir und Mercedes hat sich verbessert. Die werden morgen im Rennen harte Gegner", stellte der Brasilianer fest. Wirklich zu kämpfen hatte Massa am Ende von Q2, da er sich noch verbessern musste. Um bei dem Kuddelmuddel nach der roten Flagge Platz zu haben, fuhr er recht aggressiv.

So drängte er sich auf der Outlap an Sergio Perez vorbei, womit er freie Fahrt hatte. "Ich hoffe wirklich, dass wir eine Wiederholung von Malaysia sehen, wo die Leistung vom Qualifying ins Rennen einen Sprung gemacht hat: wenn das der Fall ist, könnte ein Podest in Reichweite sein. Die Strecke hat sich im Vergleich zu gestern stark verbessert: es gibt mehr Grip, die Autos rutschen weniger, dadurch ist der Reifenabbau geringer und das wird ein Faktor, den man im Rennen berücksichtigen muss, wenn man an der idealen Strategie arbeitet", erklärte Massa.